11.02.2008, 14:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.03.2010, 18:00 von Zwerggäuer.)
Nicht nur Alban und Simon träumten von der besagten Seihenkerrinne, sondern auch Frank und ich schwänzeln schon einige Jährchen um diese Tour herum, darauf wartend, dass es mal die richtigen Bedingungen gäbe. Ich gab schon fast auf, da nicht einmal im Winter 05/06 (dem hammerguten Eiswinter) kletterbares Eis in der Tour zu sehen war.
Doch vorletzte Woche kam Frank grinsend zu mir und zeigte mir Bilder von seinem Ausflug ins Oytal....tatsächlich Eis am Seilhenker. Ich hatte noch eine Verabredung im Gastein...aber dann soll's passieren.
Während meines Gastein Aufenthaltes bekomme ich dann eine SMS, Alban und Simon sind es geklettert. Puhhh, ich musste kurz durchschnaufen...Respekt dachte ich noch. Die Schwierigkeiten kamen mir zwar irreal schwer vor aber gut ich war nicht dabei, alles ist möglich. Zuhause war klar was nächstes WE passiert. Auch wenn ich dafür Touren absagen muß, die ich auch gerne gegangen wäre... Sorry Franz.
Sonntag nun mit den Bikes ans Oytalhaus, rießen Schock da steht ein grüner Bus mit einem Haufen Exen drin liegen (Hoffe ihr hattet den Bus nicht zu Lüften auf...wir waren so freundlich und haben die Tür angelegt
)....Kletterer so früh schon? Verdammt die werden nicht in der Seilhenker sein? Aber Gott sei dank ned.
So die Taktik wussten wir nun, wir wussten auch dank Alban und Simon was auf uns zukommt und auch was wir wo besser machen konnten.
Also frisch ans Werk....wie immer war die Zustiegsrinne ca. 4mal so lang wie es den Anschein hatte.
Frank gibt sich die Ehre der ersten Länge. Das Eis ist ok...aber so super wie bei Alban und Simon ist es nicht mehr. Für gute Schrauben muß viel gegraben werden.
Frank geht bis knapp unter die Schlüssellänge und kann mit einer halbguten Schraube und 2 Geräten Stand beziehen. Der Platz ist nicht ideal aber es hat hier wenigstens Eis.
Wie geplant ist die Schlüssellänge mein.... Das Eis an der Säule ist Schrott und die prophezeite gute lange Schraube mach ich wieder raus, weil die kann ich wo anders besser verwenden. Das Köpfle passt, aber mega Brezen mag ich da auch nicht rein machen, kurz drüber geht noch ein guter 1er Cam. So nun bin ich bereit. Es ist sehr Trocken kein Wasser mehr. Alban und Simon haben das Eis ganz schön zugerichetet, ist sehr sehr anspruchsvoll, der neue Schnee bedeckt die notwendigen Strukturen. Und große Spinndrifts im Rhythmus 20 Sec, 20sec, 1min....
Sie gehen lang, ich verharre Minuten bis ich wieder ein paar Züge machen kann. "Verdammt".... ich Fluche wie ein Bürstenmacher, Schnee mittlerweile bis in der Unterhose und eine 10-15 Meter Brezen vor Augen. Endlich bekomme ich einen 0.4 und einen 0.5 Camalot ins sichere Gestein...Eine Insel. Nun hab ich mich auf den Rhythmus der Spinndrifts eingestellt. Ich Fluche immer noch aber es ist beherrschbar. Hier mal einen Zapfen abbinden da mal eine kurze Schraube rein, passt alles in allem. Kurz vor dem Ausstieg treffen mich die Drifts härter. Aber jetzt lass ich nicht mehr los. Aber am Ende war ich mir sicher, die Berwertung von Alban und Simon mit M5+ passt 100%, zudem sehr heikel und ernst.
Als Frank nachsteigt hören die Spinndrifts einfach auf. Uns ist klar das war der Test der Tour
. Wir waren würdig.
Verbindungsseillänge zum Eisfall ohne Vorkommnisse.
Der Eisfall sah kletterbar aus, aber ich merke schon am Anfang das was nicht stimmt, ich fühle mich angeschlagen und vollkommen Saftlos....ich klettere in einem entwürdigenden Stil dort hoch, aber umdrehen ist eh nicht mehr, zu dünn ist das Eis unten.
Ich komme oben an, nur das zählt. Frank in der nächsten Länge...suverän. Bald wird es leichter.
In der folgenden Eislänge fühle ich mich wieder fitter. Aber nicht lange. So beziehe ich bereits nach 25m stand links im etwas vor Eisschlag geschützten Rand des Eisfalls. Mit mir ist heute einfach nichts anzufangen. Dennoch genieße ich diese wilde Tour mit Frank.
Frank zieht über die letzte Hürde aus der Guffel ins Wühlgelände und spurt an den kleinen Baum. Ich muß trotzdem aus dem Stand damit er ihn erreicht.
Die letzten Meter zum Grat ist hüft-tiefes Wühlen, aber dies auch irgendwann geschafft, der Wilden steht in der goldenen Abendsonne, das Panorama ist atemberaubend. Glücklich, nein Überglücklich sind wir. Der Abstieg ist recht harmlos, bald trifft man auf eine gute Spur und kommt zu dem deponierten Rucksäcken.
Ja man kann sagen ein Traum hat sich erfüllt. Was für eine Tour im Allgäu.
Danke noch an Alban und Simon für die hilfreichen Tipps, nächstes mal sind wir wieder die ersten
...
Nach unserer Einschätzung wird die 2. Länge nicht länger kletterbar sein, da wir das schon dezimierte Eis recht Flächig abgeräumt haben und es nicht aussieht, wie wenn dort noch viel nachwächst. Ein Rückzug für eine "Probe aufs Exempel" kann ich mir sehr schwer vorstellen.
Beste Grüße euer Stef.
Doch vorletzte Woche kam Frank grinsend zu mir und zeigte mir Bilder von seinem Ausflug ins Oytal....tatsächlich Eis am Seilhenker. Ich hatte noch eine Verabredung im Gastein...aber dann soll's passieren.
Während meines Gastein Aufenthaltes bekomme ich dann eine SMS, Alban und Simon sind es geklettert. Puhhh, ich musste kurz durchschnaufen...Respekt dachte ich noch. Die Schwierigkeiten kamen mir zwar irreal schwer vor aber gut ich war nicht dabei, alles ist möglich. Zuhause war klar was nächstes WE passiert. Auch wenn ich dafür Touren absagen muß, die ich auch gerne gegangen wäre... Sorry Franz.
Sonntag nun mit den Bikes ans Oytalhaus, rießen Schock da steht ein grüner Bus mit einem Haufen Exen drin liegen (Hoffe ihr hattet den Bus nicht zu Lüften auf...wir waren so freundlich und haben die Tür angelegt
)....Kletterer so früh schon? Verdammt die werden nicht in der Seilhenker sein? Aber Gott sei dank ned.
So die Taktik wussten wir nun, wir wussten auch dank Alban und Simon was auf uns zukommt und auch was wir wo besser machen konnten.
Also frisch ans Werk....wie immer war die Zustiegsrinne ca. 4mal so lang wie es den Anschein hatte.
Frank gibt sich die Ehre der ersten Länge. Das Eis ist ok...aber so super wie bei Alban und Simon ist es nicht mehr. Für gute Schrauben muß viel gegraben werden.
Frank geht bis knapp unter die Schlüssellänge und kann mit einer halbguten Schraube und 2 Geräten Stand beziehen. Der Platz ist nicht ideal aber es hat hier wenigstens Eis.
Wie geplant ist die Schlüssellänge mein.... Das Eis an der Säule ist Schrott und die prophezeite gute lange Schraube mach ich wieder raus, weil die kann ich wo anders besser verwenden. Das Köpfle passt, aber mega Brezen mag ich da auch nicht rein machen, kurz drüber geht noch ein guter 1er Cam. So nun bin ich bereit. Es ist sehr Trocken kein Wasser mehr. Alban und Simon haben das Eis ganz schön zugerichetet, ist sehr sehr anspruchsvoll, der neue Schnee bedeckt die notwendigen Strukturen. Und große Spinndrifts im Rhythmus 20 Sec, 20sec, 1min....
Sie gehen lang, ich verharre Minuten bis ich wieder ein paar Züge machen kann. "Verdammt".... ich Fluche wie ein Bürstenmacher, Schnee mittlerweile bis in der Unterhose und eine 10-15 Meter Brezen vor Augen. Endlich bekomme ich einen 0.4 und einen 0.5 Camalot ins sichere Gestein...Eine Insel. Nun hab ich mich auf den Rhythmus der Spinndrifts eingestellt. Ich Fluche immer noch aber es ist beherrschbar. Hier mal einen Zapfen abbinden da mal eine kurze Schraube rein, passt alles in allem. Kurz vor dem Ausstieg treffen mich die Drifts härter. Aber jetzt lass ich nicht mehr los. Aber am Ende war ich mir sicher, die Berwertung von Alban und Simon mit M5+ passt 100%, zudem sehr heikel und ernst.
Als Frank nachsteigt hören die Spinndrifts einfach auf. Uns ist klar das war der Test der Tour
. Wir waren würdig.
Verbindungsseillänge zum Eisfall ohne Vorkommnisse.
Der Eisfall sah kletterbar aus, aber ich merke schon am Anfang das was nicht stimmt, ich fühle mich angeschlagen und vollkommen Saftlos....ich klettere in einem entwürdigenden Stil dort hoch, aber umdrehen ist eh nicht mehr, zu dünn ist das Eis unten.
Ich komme oben an, nur das zählt. Frank in der nächsten Länge...suverän. Bald wird es leichter.
In der folgenden Eislänge fühle ich mich wieder fitter. Aber nicht lange. So beziehe ich bereits nach 25m stand links im etwas vor Eisschlag geschützten Rand des Eisfalls. Mit mir ist heute einfach nichts anzufangen. Dennoch genieße ich diese wilde Tour mit Frank.
Frank zieht über die letzte Hürde aus der Guffel ins Wühlgelände und spurt an den kleinen Baum. Ich muß trotzdem aus dem Stand damit er ihn erreicht.
Die letzten Meter zum Grat ist hüft-tiefes Wühlen, aber dies auch irgendwann geschafft, der Wilden steht in der goldenen Abendsonne, das Panorama ist atemberaubend. Glücklich, nein Überglücklich sind wir. Der Abstieg ist recht harmlos, bald trifft man auf eine gute Spur und kommt zu dem deponierten Rucksäcken.
Ja man kann sagen ein Traum hat sich erfüllt. Was für eine Tour im Allgäu.
Danke noch an Alban und Simon für die hilfreichen Tipps, nächstes mal sind wir wieder die ersten
...
Nach unserer Einschätzung wird die 2. Länge nicht länger kletterbar sein, da wir das schon dezimierte Eis recht Flächig abgeräumt haben und es nicht aussieht, wie wenn dort noch viel nachwächst. Ein Rückzug für eine "Probe aufs Exempel" kann ich mir sehr schwer vorstellen.
Beste Grüße euer Stef.