07.02.2008, 22:34
Der Kirchdachsockel im Pinnistal bietet mit ca.20 Eisfällen eine ganze Fülle beeindruckender Touren in tollem alpinem Ambiente. Alle Touren erfordern mindestens den 4. Eisgrat. Mit Touren wie „Männer ohne Nerven“(WI 5 / 1985) oder „Metamorphose (7!! / 1991) wurde hier von Andi Orgler Eisklettergeschichte geschrieben. Ausgangspunkt ist die tolle Pinnisalm(1560m), welche über eine Rodelbahn innerhalb 1,5-2h von Neders im Stubaital aus erreicht wird. Die Routen in den unteren Sektoren sind dann von dort in ca. 10min erreicht.
Am späten Samstagabend fuhren wir noch nach Neders und schliefen im Auto bei innen Temperaturen von -8°C. Morgens ging es dann mit Rucksack und Rodel zur Pinnisalm und weiter unter den Einstieg der „Eiszeit“(WI4).
Der Habicht im Hintergrund
"Eiszeit"(unten) und "Camäleon"(oben)
Kombigelände und 1.SL
Unser Rucksackdepot lag in nächster Nähe zum Sektor Amphitheater. Beim Anblick der Linien Himmelsleiter(VII;7-), Metamorphose(7!!) und Magier (VII-;5) und dem Text des Führes zur Metamor... im Hinterkopf („...da auf den ersten 20m die Eisspur nie dicker als 1cm ist und somit nicht absicherbar wäre...“) kann einem schon mal der Atem stocken. (Bild vom Amphitheater am Ende des Berichts)
Bei uns ging es zunächst über40m leicht kombiniertes 50° Gelände hoch zu einem Felstand(2H) am Fuße des Eises. Gleich die ersten 20m der 1.SL waren am anspruchvollsten. Andi arbeitete sich über das fragile Eis souverän empor und ging 50m durch bis vor die Linksquerung. Dann nach links und über tolles 10 Meter senkrechtes Kompakteis zu einem Stand in den Latschen.
Die ersten 20m in der 1.SL
Anschließend haben wir noch das „Camäleon“(WI4) im Sektor obere Stock angehängt. Am langen Seil erst durch Schnee und Latschen dann über mehrere leichte Eisaufschwünge (insg. 200m) hoch zum Kompakteisschild des „Camäleon“. In zwei kürzeren Längen über teils kaltes und sprödes Eis empor.
Das "Chamäleon"
Übergang ins wieder steile Eis
Die letzten Meter
Am oberen linken Ende hätte es auch eine Felsstand gegeben, doch wir zogen die Abalokov zum Abseilen vor. Die „Eiszeit“ kann mit einem 60m Doppelseil von einem kleineren Nadelbaum aus komplett bis zum Felsstand am Einstieg abgeseilt werden. Am Baum ist nun eine Prusikschlinge sowie ein Schraubglied.
Die Pinnisalm
In der Pinnisalm wurden wir dann sehr freundlich empfangen und konnten, nebst ausgiebiger Einkehr und Verpflegung, auch unser nasses Material und Kleidung zum Trocknen ausbreiten. Die reinste Gaudi war dann das Rodeln hinab zum Auto bei Nacht mit Stirnlampe.
- Als Infomaterial gibt es zum einen den Führer Stubaier Alpen Fels und Eis Panico 1992 von A.Orgler
- Im Magazin "Klettern" von 1996/? gibt es ebenfalls Beschreibungen und vorallem Klasse Bilder.
- Karte, wenn nötig, wäre u.a. die AV-Karte Brennerberger 31/3
- Beste Verpflegung und sehr nette Wirtsleute in der Pinnisalm
- Rodel oder Ski für die lange Abfahrt sind in jedem Fall zu empfehlen
- Parken: Am oberen Ende von Neder, am besten auf der linken Bachseite wo sich am Weg entlang ein Parkplatz befindet
Viele Grüße
Tobias B. und Andi Sichler
Hier noch ein paar Bilder von weiteren Eisfällen am Kirchdachsockel:
"Männer ohne Nerven" (WI5)
Der "Vorhang" (WI5-)
Die "Rumpelkammer" (WI4+)
Sektor "Amphitheater" [/i]
Am späten Samstagabend fuhren wir noch nach Neders und schliefen im Auto bei innen Temperaturen von -8°C. Morgens ging es dann mit Rucksack und Rodel zur Pinnisalm und weiter unter den Einstieg der „Eiszeit“(WI4).
Der Habicht im Hintergrund
"Eiszeit"(unten) und "Camäleon"(oben)
Kombigelände und 1.SL
Unser Rucksackdepot lag in nächster Nähe zum Sektor Amphitheater. Beim Anblick der Linien Himmelsleiter(VII;7-), Metamorphose(7!!) und Magier (VII-;5) und dem Text des Führes zur Metamor... im Hinterkopf („...da auf den ersten 20m die Eisspur nie dicker als 1cm ist und somit nicht absicherbar wäre...“) kann einem schon mal der Atem stocken. (Bild vom Amphitheater am Ende des Berichts)
Bei uns ging es zunächst über40m leicht kombiniertes 50° Gelände hoch zu einem Felstand(2H) am Fuße des Eises. Gleich die ersten 20m der 1.SL waren am anspruchvollsten. Andi arbeitete sich über das fragile Eis souverän empor und ging 50m durch bis vor die Linksquerung. Dann nach links und über tolles 10 Meter senkrechtes Kompakteis zu einem Stand in den Latschen.
Die ersten 20m in der 1.SL
Anschließend haben wir noch das „Camäleon“(WI4) im Sektor obere Stock angehängt. Am langen Seil erst durch Schnee und Latschen dann über mehrere leichte Eisaufschwünge (insg. 200m) hoch zum Kompakteisschild des „Camäleon“. In zwei kürzeren Längen über teils kaltes und sprödes Eis empor.
Das "Chamäleon"
Übergang ins wieder steile Eis
Die letzten Meter
Am oberen linken Ende hätte es auch eine Felsstand gegeben, doch wir zogen die Abalokov zum Abseilen vor. Die „Eiszeit“ kann mit einem 60m Doppelseil von einem kleineren Nadelbaum aus komplett bis zum Felsstand am Einstieg abgeseilt werden. Am Baum ist nun eine Prusikschlinge sowie ein Schraubglied.
Die Pinnisalm
In der Pinnisalm wurden wir dann sehr freundlich empfangen und konnten, nebst ausgiebiger Einkehr und Verpflegung, auch unser nasses Material und Kleidung zum Trocknen ausbreiten. Die reinste Gaudi war dann das Rodeln hinab zum Auto bei Nacht mit Stirnlampe.
- Als Infomaterial gibt es zum einen den Führer Stubaier Alpen Fels und Eis Panico 1992 von A.Orgler
- Im Magazin "Klettern" von 1996/? gibt es ebenfalls Beschreibungen und vorallem Klasse Bilder.
- Karte, wenn nötig, wäre u.a. die AV-Karte Brennerberger 31/3
- Beste Verpflegung und sehr nette Wirtsleute in der Pinnisalm
- Rodel oder Ski für die lange Abfahrt sind in jedem Fall zu empfehlen
- Parken: Am oberen Ende von Neder, am besten auf der linken Bachseite wo sich am Weg entlang ein Parkplatz befindet
Viele Grüße
Tobias B. und Andi Sichler
Hier noch ein paar Bilder von weiteren Eisfällen am Kirchdachsockel:
"Männer ohne Nerven" (WI5)
Der "Vorhang" (WI5-)
Die "Rumpelkammer" (WI4+)
Sektor "Amphitheater" [/i]