18.08.2007, 09:35
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Di.:
Für mindestens zwei Tage war gutes Wetter vorhergesagt und so fuhren wir am frühen Dienstagmorgen in die Urner Alpen. Unser Ziel war das Gebiet um die Bergseehütte im hintersten Göschenertal, welches mit schöner Granitkletterei lockt.
Vom Parkplatz unterhalb des Stausees(1797m) ist man innerhalb einer guten Stunde auf der Hütte(2370m) . Für den noch bevorstehenden halben Tag suchten wir uns zum Einklettern zuerst den Vorbau des Bergseeschijen aus wo es einige kurze gut abgesicherte Routen gibt. Wir kletterten den „Roten Faden“, die „Blaue Linie“ und „Mittendurch“.
Am späten Nachmittag wechselten wir noch an die kleine Ostwand des Bergseeschijen und kletterten die 3 Seillängen der Route Habakuk (5c+).
Habakuk
Die Tour ist dann nicht mehr ganz so gut abgesichert wie die Routen am Vorbau und wartet mit einem steilen griffarmen Aufschwung auf seine Begeher.
Mi.:
Für den nächsten Tag nahmen wir uns die Tour „Il tempo vola“ in der Schijenstock SO-Wand vor. Der Schijenstock mit seinen 3161m ist der höchste Gipfel im Gebiet und die Wand beeindruckt einen beim hinsehen.
"Il tempo vola"
Von der Hütte geht es in 1 Stunden mehr oder wenig weglos über viel Blockgelände unter die Wand. Die Rucksäcke deponierten wir im Kessel unter der Wand bei markanten großen Blöcken und machten uns fertig zum Klettern. Zum endgültigen Einstieg geht es über steiles Geröll und ein zu querendes knapp 40° steiles Schneefeld. Es scheinte gegen 9:30 Uhr bereits die Sonne auf das Schneefeld und es war dem entsprechend angenehm zu gehen, auch mit leichten Zustiegsschuhen.
Im Einstiegsschutt hängt eine alte rötliche Schlinge als Markierung. Die ersten beiden leichten Längen führen über ganz glatt geschliffenen Granit.
Die 3. und 4. Länge bieten dann gleichmal herrliche Granitkletterei an Piazschuppen und auf Platten.
2.SL
4.SL
In der 5. folgt dann der schon von weitem zusehende 25m Plattenquergang (5b). Der Hakenabstand beträgt fast 15m und gelegt werden kann auf der Platte nichts. Diese Tatsache und leichte Nässe bewegte am Tag zuvor eine Seilschaft zum Rückzug aus der Tour.
In der 2.Hälfte des Plattenquergangs
In der darauf folgende Seillänge ist die Schlüsselstelle(5c+), die ein paar Meter steile grifflose Platte lässt sich aber z.t. auch technisch überwinden. Die Seillängen 7-10 im gestufteren Mittelteil der Wand bieten wieder leichtere aber tolle und abwechslungsreiche Kletterei.
7.SL
Zum Ende hin steilt sich die Wand nochmals auf und es folgen drei geniale Seillängen mit bester Granitkletterei.
Insbesondere in der 12. Länge folgen auf eine schöne Verschneidung zwei lange Piazschuppen.
Am Beginn der Verschneidung in der 12.SL
13.SL
Etwas ungewöhnliche Ansicht des Salbit von Westen
Der Abstieg vom Gipfel folgt zuerst kurz am Ostgrat dann in der großen NO-Flanke.(Ein riesiger Geröllhaufen).
Im Abstieg
Wenn die Flanke wieder abflacht muss man wieder zurück an den Grat und an ihm entlang in eine Scharte abklettern ca. 15m III (kann auch abgeseilt werden, Schlinge). Von der Scharte entweder abseilen oder besser abklettern in ein steiles besch... Schutt- und Sandcouloir. Durch das Couloir kamen wir dann wieder in den Kessel unter der Wand und zurück zu den Rucksäcken.
Leider war dann für die Donnerstagmorgen schon wieder die X-te Störung dieses Sommers angesagt, so stiegen wir am Abend noch ganz ins Tal ab und fuhren nach Hause.
Fazit:
„Il tempo vola“ ist eine echt lohnende Genusskletterei im mittleren Schwierigkeitsbereich durch eine schöne Granitwand. Von einer bestens abgesicherten Plaisirtour kann aber nicht die Rede sein, den vom Stand weg müssen oft gut 15m zwingend geklettert werden. Mobile Sicherungsmittel lassen sich nicht immer zusätzlich einsetzen.
Gemeinsam mit dem Abstieg ist es eine schöne alpine Unternehmung.
Gruß
Tobias B. und Michael S.
Di.:
Für mindestens zwei Tage war gutes Wetter vorhergesagt und so fuhren wir am frühen Dienstagmorgen in die Urner Alpen. Unser Ziel war das Gebiet um die Bergseehütte im hintersten Göschenertal, welches mit schöner Granitkletterei lockt.
Vom Parkplatz unterhalb des Stausees(1797m) ist man innerhalb einer guten Stunde auf der Hütte(2370m) . Für den noch bevorstehenden halben Tag suchten wir uns zum Einklettern zuerst den Vorbau des Bergseeschijen aus wo es einige kurze gut abgesicherte Routen gibt. Wir kletterten den „Roten Faden“, die „Blaue Linie“ und „Mittendurch“.
Am späten Nachmittag wechselten wir noch an die kleine Ostwand des Bergseeschijen und kletterten die 3 Seillängen der Route Habakuk (5c+).
Habakuk
Die Tour ist dann nicht mehr ganz so gut abgesichert wie die Routen am Vorbau und wartet mit einem steilen griffarmen Aufschwung auf seine Begeher.
Mi.:
Für den nächsten Tag nahmen wir uns die Tour „Il tempo vola“ in der Schijenstock SO-Wand vor. Der Schijenstock mit seinen 3161m ist der höchste Gipfel im Gebiet und die Wand beeindruckt einen beim hinsehen.
"Il tempo vola"
Von der Hütte geht es in 1 Stunden mehr oder wenig weglos über viel Blockgelände unter die Wand. Die Rucksäcke deponierten wir im Kessel unter der Wand bei markanten großen Blöcken und machten uns fertig zum Klettern. Zum endgültigen Einstieg geht es über steiles Geröll und ein zu querendes knapp 40° steiles Schneefeld. Es scheinte gegen 9:30 Uhr bereits die Sonne auf das Schneefeld und es war dem entsprechend angenehm zu gehen, auch mit leichten Zustiegsschuhen.
Im Einstiegsschutt hängt eine alte rötliche Schlinge als Markierung. Die ersten beiden leichten Längen führen über ganz glatt geschliffenen Granit.
Die 3. und 4. Länge bieten dann gleichmal herrliche Granitkletterei an Piazschuppen und auf Platten.
2.SL
4.SL
In der 5. folgt dann der schon von weitem zusehende 25m Plattenquergang (5b). Der Hakenabstand beträgt fast 15m und gelegt werden kann auf der Platte nichts. Diese Tatsache und leichte Nässe bewegte am Tag zuvor eine Seilschaft zum Rückzug aus der Tour.
In der 2.Hälfte des Plattenquergangs
In der darauf folgende Seillänge ist die Schlüsselstelle(5c+), die ein paar Meter steile grifflose Platte lässt sich aber z.t. auch technisch überwinden. Die Seillängen 7-10 im gestufteren Mittelteil der Wand bieten wieder leichtere aber tolle und abwechslungsreiche Kletterei.
7.SL
Zum Ende hin steilt sich die Wand nochmals auf und es folgen drei geniale Seillängen mit bester Granitkletterei.
Insbesondere in der 12. Länge folgen auf eine schöne Verschneidung zwei lange Piazschuppen.
Am Beginn der Verschneidung in der 12.SL
13.SL
Etwas ungewöhnliche Ansicht des Salbit von Westen
Der Abstieg vom Gipfel folgt zuerst kurz am Ostgrat dann in der großen NO-Flanke.(Ein riesiger Geröllhaufen).
Im Abstieg
Wenn die Flanke wieder abflacht muss man wieder zurück an den Grat und an ihm entlang in eine Scharte abklettern ca. 15m III (kann auch abgeseilt werden, Schlinge). Von der Scharte entweder abseilen oder besser abklettern in ein steiles besch... Schutt- und Sandcouloir. Durch das Couloir kamen wir dann wieder in den Kessel unter der Wand und zurück zu den Rucksäcken.
Leider war dann für die Donnerstagmorgen schon wieder die X-te Störung dieses Sommers angesagt, so stiegen wir am Abend noch ganz ins Tal ab und fuhren nach Hause.
Fazit:
„Il tempo vola“ ist eine echt lohnende Genusskletterei im mittleren Schwierigkeitsbereich durch eine schöne Granitwand. Von einer bestens abgesicherten Plaisirtour kann aber nicht die Rede sein, den vom Stand weg müssen oft gut 15m zwingend geklettert werden. Mobile Sicherungsmittel lassen sich nicht immer zusätzlich einsetzen.
Gemeinsam mit dem Abstieg ist es eine schöne alpine Unternehmung.
Gruß
Tobias B. und Michael S.