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Obere Gottesackerwand (2033 m) übers Gottesackerplateau / Allgäu 22.12.12
#1
„Einer der eigenartigsten Gebirgsstöcke der Ostalpen. Er stürzt in drei übereinander gelagerten, senkrechten Wänden nach Norden ins Tal. Zwischen Ifenmauer und Oberen Gottesackerwänden dehnt sich das etwa 9 qkm umfassende Gottesackerplateau. Dieses öde, zerrissene Karrenfeld erweckt den Eindruck eines plötzlich zu Stein erstarrten Gletschers. Seiner Friedhofseinsamkeit verdankt es den Namen.
Landschaften ähnlichen Charakters finden wir im Steinernen Meer in den Berchtesgadener Alpen und im Hochköniggebiet.


aus: AV-Führer – Allgäuer Alpen.

    Obere Gottesackerwand (2033 m)
    Obere Gottesackerwand (links) und Toreck (rechts)
    Hoher Ifen (2229 m)

Die Skitour vom Ifen-Skigebiet, über Gottesackerplateau, Obere Gottesackerwand, Windecksattel, Mahdtal bis zum Mahdtalhaus im Kleinwalsertal dürfte unter skifahrerischen Gesichtspunkten sicher nicht zu den Toptouren des Allgäus zählen. Ein landschaftlich einmaliges Erlebnis in einer sehr verlassenen und eigenartigen Gegend ist einem aber sicher. Und wer die Ifenbahnen mit benutzt dem stehen 200 Hm im Aufstieg und 900 Hm Abfahrt bevor. Allerdings natürlich einiges an Wegstrecke. Bei schlechter Sicht oder Nebel ist von einer Überquerung des Gottesackerplateaus eher abzuraten. Natürlich kann man sich heutzutage ohne Probleme auch mit GPS beim dicksten Nebel übers Plateau lotsen lassen, doch außer ständigem Auf und Ab wird man sicher nicht viel erleben.

Nachdem wir zunächst morgens einige Schwünge auf den Ifen Skipisten zogen starten wir um die Mittagszeit los zur einsamen Skitour über die Weiten des wüstenähnlichen Gottesackerplateaus hinüber auf die Obere Gottesackerwand. In häufigem Auf und ab geht es über das riesige Karstplateau zur verfallenen Gottesackeralpe. Auf dem Plateau ging ein eisiger Westwind und alles musste gespurt werden. Mitten auf dem Gottesackerplateau überschreitet man auch die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich.

    Hoher Ifen beim Verlassen des Skigebietes
    Blick übers Gottesackerplateau zum Toreck (rechts) und zur Oberen Gottesackerwand (links der Scharte)
    Die Weiten des Gottesackerplateaus
    Die Weiten des Gottesackerplateaus
    Die Weiten des Gottesackerplateaus
    Die Weiten des Gottesackerplateaus

Nach dem Überschreiten des Plateaus stand der Aufstieg zum Gipfelziel an. Über den doch steilen Südwesthang ging es in einigen Spitzkehren direkt hinauf zum sehr ausgesetzten Gipfelgrat der Oberen Gottesackerwand (2033 m).

    Rückblick übers Gottesackerplateau zum Hohen Ifen
    über den steilen Südwesthang direkt auf den Gipfelgrat
    Gipfelgrat Obere Gottesackerwand
    Gipfelgrat Obere Gottesackerwand
    Allgäu-Prominenz: Hochvogel, Gr. Krottenkopf, Trettach, Mädelegabel u.v.m.

Die Abfahrt hinunter in die Scharte (P. 1967 m) zwischen Oberer Gottesackerwand und Toreck war steil und stark eingeweht und somit schon etwas mit Vorsicht zu genießen. Von der Scharte geht es nach Norden und unter den beeindruckenden Oberen Gottesackerwänden und dem Torkopf hindurch in den Windecksattel (1751 m). Kurz unterhalb der Scharte war es ebenfalls stark eingeweht und ein ganz kleines Schneebrett hat sich gelöst. Bei extrem diffusem Licht tasten wir uns rüber in den Windecksattel.

    Abfahrt vom Gipfel in die Scharte (P. 1967 m)
    Blick auf die Scharte (P. 1967 m) und den Grat zum Toreck
    Abfahrt unter den Oberen Gottesackerwänden
    Abfahrt unter den Oberen Gottesackerwänden
    die Oberen Gottesackerwände

Vom Windecksattel (1751 m) folgt die Abfahrt durchs zügig zu fahrende Mahdtal bis zum Hölloch. Ab der Mahdtalalpe gilt es der Skiroute zu folgen. Die angebrachten Schilder „Achtung Lebensgefahr“ sind insbesondere bei schlechter Sicht für Skifahrer sehr, sehr nützlich. Als Hölloch wird der ca. 80 m tiefe Schacht hinunter in Deutschlands größtes Höhlensystem (ca. 10 km) bezeichnet. Nicht ganz ungefährlich einfach deshalb da das Hölloch mitten im Talgrund ein großes Loch im Boden darstellt welches evtl. in voller Fahrt schon auch übersehen werden kann. Kurz nach dem Hölloch beginnt die unangenehme da waagrechte Querung aus dem Mahdtal heraus bis zur Grafenkürenalpe und somit bis zur DAV-Skiroute hinauf aufs Toreck. Im Folgenden über die immer gut besuchte Toreck Route hinab und nochmal über die Grenze zum Mahdtalhaus im Kleinwalsertal, somit wieder in Österreich. Per Anhalter fahren wir nach Riezlern und von dort mit dem Bus wieder zum Auto bei den Ifenbahnen.

    Mahdtal
   
   
    Hölloch
    waagrechte Querung zur Grafenkürenalpe



Skitourenführer:
Skitourenführer Allgäu
Panico
6.Auflage 2009
Kristian Rath


Karte:
BLV-Karte UK L8
Allgäuer Alpen
1:50000


Viele Grüße
Nina und Tobias
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