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Gardasee Monte Brento
#1
Mont Brento Via Vertigine 1100m 6, A2 3.9-4.9.05

Servus erst mal, bin neu hier im Forum und nachdem uns Christian oder Rocksport schon seit längerem mit Top Material unterstützt muss ich auch mal was von uns im Forum bringen.
Den Monte Brento hat sicher jeder schon mal gesehen, das ist der sehr steile Wandbereich oberhalb der Sonnenplatten von wo die Base Jumper springen. Vorgeschichte: Mein Spezl Rossi überredete mich im Frühjahr zum Gardasee zu Fahren weil in den Alpen das Wetter überall bescheiden war. Ich hasste Gardasee bis dahin und war gar nicht begeistert von der Idee 1 Woche Urlaub zum Sportklettern zu nützen und nix gescheites zu machen. Aber Rossi hat mir schnell gezeigt dass der Gardasee auch alpin einiges zu bieten hat. Er wollte nach 2 Tagen unbedingt technisch klettern probieren und so stiegen wir links der Zanzara am Colodri in die A2 Route D.T.T ein, die uns gleich in der ersten Seillänge unsere Grenzen aufzeigte. Die erste SL dauerte geschlagene 2.5 std. bis zum Stand. Jümars hatten wir natürlich nicht also noch mal 1std. Prusiken dann wars schon 12 Uhr und nur 1 von 12 Seillängen aber mit letzter Kraft geschafft. Die Entscheidung Abzuseilen war denke ich angebracht. Nach unserer Niederlage brauchten wir 3 Bier am Auto um unsere Motivation wieder anzuheizen aber ohne anderes Material keine Change. Im Redpoint fanden wir Statikseil und Jümars. Gestärkt und motiviert durch weiteres Bier am Abend stiegen wir diesmal um 7 Uhr ein und kamen schneller weiter als am Vortag. Schneller ist immer relativ! Wir brauchten trotzdem immerhin noch über 1 std. pro SL. und mussten wegen schlechten Wetters die letzte SL umgehen, aber wir standen nach über 12 std. am Gipfel. Wir zahlten Lehrgeld! Jümarn ist nicht so einfach wie es aussieht und das Klinken eines Hakens aus der Letzen Sprosse ist auch kein Zuckerschlecken aber es war eine neue Erfahrung und drängte nach mehr! Noch eine A2 Tour am Colodri und dann stand der Plan fest. Wir müssen unbedingt die Vertigine machen! Wir haben sensationelle Fotos gesehen und das war unser neues Ziel. Schlechtes Wetter verwehrte uns den Einstieg. Aber wir kamen im September wieder!



Früh morgens um halb 6 packten wir unsere Sachen für 2 Tage in der Wand. Es sollte nur ein Rucksack sein, also die Frage was bleibt hier? Bzw. was geht mit. Wir waren uns einig Bier muss mit! Schlafsack brauchen wir nicht ist eh warm bzw. wo schlafen wir überhaupt? Also nur 2 Daunenjacken und 1 Brett zum Schlafen. 3L Wasser sollten für 2 Tage und 2 Leute langen bei über 30 Grad?? Eine schöne fette Salami musste auch noch mit. Nach einer Stunde Zustieg stiegen wir in den ersten Teil eine 500m lange Platte bis 6+ ein und kamen trotz sau schwerem Rucksack gut voran. Um 13 Uhr waren wir schon auf dem Band von dem aus die eigentliche technische Kletterei beginnt.

Die Tour hängt auf 600m 120m über also ganz schön steil. Jetzt die Frage weiter oder Biwak? Ich war für weiter, weil es war unglaublich heiss und unter den Dächern war schatten. Also die Devise Vollgas bis in die Nacht dann wird sich schon was finden! Die Kletterei ist echt der Hammer absolut exponiert und unglaublich luftig. Die ersten Stände waren noch gut gebohrt mit 2, 10mm Bolts dann wurden sie sparsamer und setzten nur noch jeweils 3, 6mm Anker pro Stand. Wir klinkten uns 5 Seillängen hoch bis es Nacht wurde und weit und breit kein Band in Sicht! Scheisse. Naja also wohl oder übel zu 2 auf dem Brett schlafen an einem Schlingenstand mit 700m Luft unterm Arsch.
Nach einer romantischen Nacht gings früh endlich weiter aufwärts wir kamen gut voran aber es hatte über 30 Grad im Schatten und wir waren von Früh bis Spät in der Sonne mit noch 1 L Wasser. Das war kein Geschenk. Aber wir waren selber schuld. Die Dächer luden stellenweise über 20m aus, was das cleanen der Längen anspruchsvoller machte als den Vorstieg. Wir mussten uns oft mit Hilfsseilen oder Pendlern helfen und das mit gähnender Leere unter den Sohlen, also keinen Fehler machen! Den Ausstieg der Tour bildet noch mal ein 15m ausladendes Dach und dann waren wir endlich halbverdurstet oben. Dank an Peter Schäffler den haben wir Tags zuvor getroffen der hat uns eine Wasserflasche oben deponiert als er beim Base Jumpen war. Die Tour ist eigentlich ein Riesen Scheiss: weil es ist ja eigentlich nix dabei sich von Haken zu Haken zu klinken aber es war ein geniales Erlebnis mit unglaublicher Ausgesetztheit!!

Mein Fazit: genügend zu trinken mitnehmen(Bier), 25-30 Expressen, Biwak auf dem Band und dann mit Stirnlampe früh starten und in einem Zug durch den Steilen Bereich. Ich empfehle jedem einen Handbohrer und 2-3 Bolts mitzunehmen falls mal einer ausbricht. Das Material ist alles Fix man braucht keine Keile oder Friends. Regen kein Problem weil man ist gut überdacht.
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