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Zanzara (7a+/6c obl.) – Colodri / 03.05.09
#1
“Zanzara”, eine der großen Routen am Colodri. Vom hinteren Campingplatz Zoo in Arco steht dieser gewaltige Pfeiler am Colodri geradezu direkt vor einem. Nach der Mescalito am Fr. und Sportklettern am Sa. ging es am So. noch an die „Zanzara“.
Als erste Tour über diesen Pfeiler wurde sie 1983 von Manolo Zanolla und Roberto Bassi eröffnet. Lange Zeit war dieses Meisterwerk aus freiklettertechnischer Sicht das Maß aller Dinge.

Die Route kann man in einen unteren und oberen Pfeiler einteilen. Geteilt wird der Pfeiler durch die breite Rampe der Via Barbara. Im unteren Teil geht es mit 6a, 6b+, 7a+, 6c+, 7a und 6a (realistisch 6b) gewaltig zur Sache, danach kann man sich auf der leichten Rampe (4a) etwas erholen. Weiter geht es in den anhaltend steilen und schweren oberen Pfeiler-Teil mit fünf Seillängen. Auch hier ist laut Topo von zwei 6a Längen die Rede, doch realistisch betrachtet sind es fünf anhaltende 6b und 6b+ Längen in denen durchaus schwere Züge etwas weiter über den Haken zwingend geklettert werden müssen und somit der Vorsteiger entsprechende Reserven mitbringen sollte. Nach dem Pfeiler folgt noch eine 4a Länge auf das Gipfelplateau.
Die Rollen sind bei Andi und mir in diesen Schwierigkeitsgraden klar verteilt. Lediglich drei Längen steige ich vor. Auch wenn ich im Nachstieg öfters technisch gehen musste, war es für mich eine grandiose Tour die ich so schnell nicht vergessen werde. Das 6c obligatorisch hat seine volle Berechtigung. Respekt vor dieser Vorstiegsleistung !!

    Routenübersicht „Zanzara“

Bereits um 07:45 Uhr starteten wir in Anbetracht von 13 meist schweren Seillängen und der anschließenden Heimfahrt in die „Zanzara“. Die erste Länge (Stelle 6a) geht über eine Art Vorbau.

    Andi in der 1. SL (6a)

In der 2. SL (6b+) wird einem gleich mal klar was in dieser Tour gespielt wird. An deutlichen weißen, aber auch schlechten Griffen geht es in die steile Wand hinaus.

    2. SL (6b+)

    2. SL (6b+)

Danach kommt mit 7a+ die rein von den Schwierigkeiten anspruchsvollste Länge, einen schwer anzukletternder Überhang gilt es an mageren Griffen zu überwinden.

    3. SL (7a+)

    3. SL (7a+)

Der folgende 6c+ Quergang ist total plattig, ausgesetzt und lang. Meistens steht man schlecht. Beim Blick vom Stand am Ende des Quergangs nach unten wird deutlich wie das Ganze noch zu toppen ist: die Bohrhaken der Route Festival (7c+) ziehen aus der Tiefe einer überhängenden Platte herauf.

    Am Beginn des Quergangs (4. SL / 6c+)

    Am Ende des Quergangs (4. SL / 6c+)

    Das Seil macht die Steilheit der Wand und der Route Festival deutlich

Noch eine 7a Länge und die rein klettertechnischen Schwierigkeiten sind hinter einem. Vom Stand weg geht es in senkrechter Plattenkletterei empor, bevor es in braunem und rötlichem Fels wieder überhängend wird. Vor dem Stand nach dem überhängenden Teil ist hier mit 3 großen Hakenabständen jedoch die moralische Schlüsselstelle der Zanzara zu sehen. Rückzugsspuren machen dies ebenfalls deutlich.

    5. SL (7a)

    5. SL (7a)

Noch eine Länge, die 6. SL, bis aufs Band. Endlich wieder etwas leichter, dachten wir in Anbetracht der 6a Bewertung. Doch diese Länge darf man durchaus als unterbewertet sehen. Zudem ist sie richtig lang. Zunächst gibt es noch ein paar Risschen und Absätze. Besonders die letzten 15m vor der Rampe erfordern aber schwere Plattenkletterei.

    Am Beginn der 6. SL (eher 6b)

    Kurz vor der Rampe in der 6. SL (eher 6b)

    Kurz vor der Rampe in der 6. SL (eher 6b)

Es geht in leichter Kletterei (7. SL / 4a) hoch bis zum allerhöchsten Punkt der Rampe. Stand auf einem Absatz bei einem großen Ringhaken.
Auf der Rampe gibt es mehrere Bäume und Büsche. Unter einem von ihnen machten wir eine halbe Stunde Pause im Schatten. Nach gut 3,5 h Kletterzeit in der vollen Sonne am unteren Pfeilerteil tat die Pause ganz gut.

Die kürzere 8. SL (6a) zu Beginn des oberen Teils ist plötzlich richtig speckig und dementsprechend zu klettern.

    8. SL (6a)

Danach geht es wieder zur Sache. Die 9., 10. und 11. SL (6b+, 6b, 6b+) bieten schöne, steile Kletterei in allerbestem Fels. Besonders die 9. SL ist ein Traum, denn viele kleine und scharfe Tropflöcher ermöglichen diese herrliche Seillänge in der sehr kompakten Wand. In allen diesen drei Seillängen sind die Hakenabstände nicht immer sehr klein.

    Beginn der 9. SL (6b+)

    9. SL (6b+)

    11. SL (6b+)

    11. SL (6b+)

In der 12. SL fehlte mit der Zeit natürlich auch etwas der Strom in den Armen und die Füße schmerzten. Trotzdem kann man sagen, dass es sich bei der im Topo angegebenen 6a wirklich um eine brachiale 6a handelt.

    12. SL (6a, eher 6b)

Nach der leichten 13. SL (4a) und 7,5 Stunden in der Wand stehen wir zufrieden auf dem Gipfelplateau des Colodri. Über den Klettersteig zurück zum Campingplatz und ab ins Auto zur Heimfahrt.


Viele Grüße
Andi und Tobias
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