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Großhorn Nordwand "Feuz von Almen"
#1
Simon und ich hatten uns in Kopf gesetzt eine der höchsten und schwersten klassischen Nordwände der Berner Alpen zu durchsteigen. Immerhin ein unterfangen mit 1200mH bzw. 1,5km Kletterlänge ab Wandfuß. Der Schwierigkeitsgrat wird mit TD+ angegeben, wohl auch wegen des etwas komplizierten Abstiegs.

Am Freitagmittag ging's gen Interlaken und weiter nach Lauterbrunnen bzw. Stechelberg. Von hier ist ein Fußmarsch von ca. 4h bis an die Schmadrihütte. Leider halten die Schweizer nicht viel von gescheiten Wegmarkierungen und so hatten wir auch noch einen schönen Vietkong-Ausflug.

Eine herrliche kleine Hütte erwartete uns am späten Freitag Abend bereits bei völliger Dunkelheit. Ein Feuer war schnell entflammt und "lecker Kartoffelbrei" bald zubereitet. Waren wir froh als es endlich um 0Uhr ins Bett ging.

Was sind Wecker doch für entsetzliche Biester. Um 2:30Uhr, unbarmherzig. Also raus und doch, tatsächlich kamen wir auch um 03:30Uhr los Richtung Wand.

Es beginnt!
Als wir um 04:30Uhr den Wandfuß erreichen bäumt sich die Wand bereits im Schatten der Nacht auf. Wir kommen gut voran. Der Firn ist Hart und die Steigeisen beißen gut. Bald folgen 3 Bergschründe aufeinander. Diese überklettert führt es zu einem ersten Felsriegel welcher die Wand durchzieht.
Rechts bietet sich eine Möglichkeit über einen schmalen Eisschlauch den Riegel zu überwinden. Schöne Längen in gutem Wassereis folgen. Nach dem ersten Riegel schließt bald ein zweiter an. Dieser ist am einfachsten links zu überklettern. Hier haben unsere Steigeisen auch mal wieder Fels gesehen, ein schönes aber leichtes Mixedgelände folgte. Alsbald wir den Riegel verlassen hatten, standen wir in der Sonne. Erst mal aufwärmen!
Nun folgt ein Eisfeld das in ca. 500mH zum linkshaltend zum Gipfel führt. Wir waren extrem gut in der Zeit und glaubten um 13Uhr am Gipfel sein zu können. Doch es kam anders. Das Eisfeld erwies sich als äußerst zeitfressend. Es war lange und blank. Scholliges Eis zierten die ersten 5 cm. Hier war klettern ein Konditionskiller. Nach 4h in diesem Feld hatten wir das Gefühl es höre gar nicht mehr auf. Seillänge um Seillänge vergingen, bis wir endlich um 16Uhr nach 11 1/2 std. Kletterei am Südostgrat ankamen. Ein kurzes müdes Händeschütteln und ein bisschen Schokolade und es geht wieder Abwärts. Zuerst en Südgrat hinunter, dann die Südwand querend wieder an den Westgipfel. Hier über den stark überwechteten Westgrat an das Schmadrijoch. Wir hatten uns von unten schon eine mögliche Linie durch das Eis- und Felslabyrinth gesucht und versuchten nun diese Linie zu verfolgen. Mal ging's rasant nach unten mal mussten enge Rinnen rückwärts abgeklettert werden. Immer wieder erwarteten wir vor einem unüberwindbaren Abbruch zu stehen. Jedoch konnten immer Durchschlüpfe ausgemacht werden.

Extrem erschöpft und überglücklich kamen wir um 21Uhr wieder an der Schmadrihütte an. Der Weiterweg nach Stechelberg stellte dann keine Anforderung mehr dar.

Man war das ne Wand, man war das n Spaß!!
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