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Aggenstein - „Walking on frozen grass“ (M5, Eis 70°, Gras 80°, 380 m) 03.01.14 - Druckversion

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Aggenstein - „Walking on frozen grass“ (M5, Eis 70°, Gras 80°, 380 m) 03.01.14 - Tobias - 05.01.2014

   

Tourenbeschreibung:
(von Alban Glaser)


Erstbegehung einer längeren, größtenteils eigenständigen und lohnenden alpinen Route. Im untersten Teil identisch mit dem Isidor Hacker Gedenkweg.

Erstbegehung:Tobias Bailer und Alban Glaser am 03.01.2014

Schwierigkeitsbewertung: M5, 70 Grad Eis, 80 Grad Gras, ca. 380m (inkl. dem Zustieg über den unteren Teil des Isidor Hacker Gedenkweges)

Zeitbedarf: sehr von den Verhältnissen abhängig und ähnlich zum Isidor Hacker Gedenkweg: ca. 4-6h

Material: 60m Doppelseil, 4 Eisschrauben (kurze Längen), 1-2 Spectre Ice Piton, 1 Snarg, Camalots von 0,3-3, mittleres Set Keile, ca. 8 Expressen, viele lange Schlingen, gut sortiertes Set an unterschiedlichen Schlaghaken, Stirnlampe für Abstieg

Charakter:In den ersten drei Seillängen verläuft die Route identisch mit dem Isidor-Hacker-Gedenkweg und nimmt die schöne Eisseillänge noch weitestgehend mit.
Die Route verläuft durch Schwachstellen im Felsgürtel links des Isidor Hacker Gedenkweges und ist stark graslastig. Dies ermöglicht ähnlich wie in der Haffroute ein fast schon eiskletterähnliches Steigen. Sofern die Grasnarben gut durchgefroren sind ein richtiger Genuss. Die Schlüsselstelle kann zusätzlich ausreichend selbstverantwortlich abgesichert werden und liegt von den Schwierigkeiten etwas unter den zwei Schlüsselseillängen des Isidor Hacker Gedenkweges. In Kombination mit dem unteren Teil des Isidor Hacker Gedenkwegs ergibt sich somit der derzeit vermutlich einfachste Wanddurchstieg.
In der Tour gute Standplätze (zwei davon mit Schlaghaken definiert). In den neuen Längen stecken vereinzelte, mit Reepschnur markierte Felshaken (insg. 4 Stück). Es muss jedoch zusätzlich zwingend kreativ eigenverantwortlich abgesichert werden. Dazu empfiehlt es sich wegen der stark graslastigen Kletterei 1-2 Spectre Ice Pitons oder alternativ Snargs mitzunehmen.

Zustieg: mit der Breitenbergbahn (öffnet meist erst um 9:00 Uhr) ganz hinauf (zuerst Kabinenbahn, dann Sessellift) und dann in etwa 30min empor zum Einstieg.

    gelb: Isidor Hacker Gedenkweg, rot: " Walking on frozen grass"
    unterer und mittlerer Wandteil
    zentraler, mittlerer Wandteil
    oberer Wandteil

Routenverlauf:

1+2. Länge: entweder 65m bis zu Stand nach der eigentlichen 2. Seillänge oder 2 kürzere Seillängen. M3, Gras an schwerer Einzelstelle bis 80 Grad. Stand je nach Schnee und Eismenge des Wasserfalles entweder an 2 Schlaghaken mit Reepschnur (nur bei viel Schnee erreichbar, vgl. Bild) oder seitlich des Wasserfalles im Eis (bei viel Eis) oder an mittleren Camalots in der Gufel unterhalb des Schlaghakenstandes.
3. Länge: Ca. 30m über den schönen Eisfall (bis 70 Grad) in herrlicher Kletterei empor. Nun nicht ganz hinauf bis zum Stand der Isidor Hacker Gedenkroute klettern sondern auf Höhe der folgenden horizontalen Querung einen Eisstand an Schrauben beziehen in den letzten Metern des Eisfalles.
4. Länge: Am Ende des Eisfalls folgt dann eine horizontale, ca. 45m lange Querung über verschneite, ca. 50 Grad geneigte Platten (bei uns ca. M3, bei mehr Schnee deutlich leichter, bei weniger Schnee deutlich schwerer und heikler) hinüber zu einem Stand an zwei Schlaghaken mit Markierungsreepschnur. Diese 45m können in Abhängigkeit von Eis- und Schneezustand nur spärlich abgesichert werden. An vereinzelten Grasnarben können Spectre Ice Pitons oder ein Snarg versenkt werden.
5. Länge: Nun verläuft die Tour über eine markante, nach links schräg aufwärts ziehende Grasrampe (Gras bis 75 Grad, M3). Diese liegt links des Isidor-Hacker Gedenkweges in etwa auf der Höhe der schwersten 2 Seillängen des Isidor-Hacker-Gedenkweges. Die Rampe bietet den Weg des geringsten Widerstandes durch den felsigen und nach unten teils überhängend abfallenden linken Wandteil und vermittelt zusammen mit der darauffolgenden Länge den Zugang zum oberen Wandabschnitt. Nach ca. 50, zuletzt recht exponierten Metern erreicht man am Ende dieser Grasrampe, in einer kleinen Nische unterhalb eines überhängenden Risses den Standplatz an 2 Schlaghaken mit Markierungsreepschnur (Stand mit mittleren Camalots gut zusätzlich verbesserbar).
6. Länge: Vom Stand noch wenige Meter auf dem immer schmaler werdenden Band nach links und dann den Felsüberhang mittels einer Schwachstelle mit einzelnen Grasnarben in wenigen Zügen überwinden (ca. M4 mit Gras bis 80 Grad, nach der schweren Einzelstelle Camalotmöglichkeit rechts. Alternativ kann diese Stelle auch etwas abdrängen auf schmalem Felsband links umgangen werden und danach wieder im Steilgras schräg rechts hochgestiegen werden). Nun einfacher leicht schräg links hoch (Möglichkeit für Snargs oder Spectre Ice Piton, die zwei Varianten treffen sich hier) und schließlich steil im Gras (ca. 80 Grad) hinauf zu einer Felsplatte mit Orientierungsfelshaken und Markierungsreepschnur am rechten unteren Ende der Platte. Die ca. 4m lange Platte stellt die Schlüsselstelle der Tour dar. Anhand von Unterschuppen und Griffen kann hier sowohl einigermaßen gut gesichert als auch geklettert werden (ca. M5). Sobald man links mit dem Fuß das rettende Graspolster oberhalb der Platte erreicht hat und seine Eisgeräte wieder in das gefrorene Gras setzen kann hat man`s geschafft. Oberhalb der Platte hängt an einem Felshaken eine verlängerte Reepschnur herunter. Nun deutlich einfacher schräg links empor zu einem markanten Baum. Hier perfekter Stand an dem Baum (inkl. Wandbuch).Die Seillänge ist ca. 50m lang.

Ab hier hat man nun die schweren Seillängen der Tour hinter sich und es folgt einfacheres, stark grasdurchsetztes Ausstiegsfelsgelände (Stellen M2-3, Gras bis 70°) ohne fest definierte Stände. Die von uns eingezeichneten Stände sind Felsstellen mit denkbaren Standmöglichkeiten.

Weiterweg ab Wandbuch: Vom Baum mit gerade empor Richtung eines größeren sperrenden Felsens. Diesen auf einer grasigen Rampe schräg rechts ansteigend passieren und noch etwas weiter nach schräg rechts ansteigend eine Schneerinne queren. Nun im Folgenden grasdurchzogenen Felsgürtel durch eine seichte Rinne empor und wieder problemlos weiter zu einer Felsstufe unterhalb der Ausstiegsrampe. Hier nochmal Möglichkeit für einen Stand. Die Felsstufe (M3) dank einer kleinen Rinne (Felshaken) hinauf und im dicken Gras der Rampe weiter schräg links ansteigen. Die Rampe verjüngt sich immer mehr. Ca. 5m unterhalb einer plattigen Wandstelle steckt rechterhand ein Felshaken mit Markierungsreepschnur. Über die plattige Wandstelle in kurzer Mixedkletterei (Stelle M3) hinweg und danach problemlos an Grasnarben einfach weiter bis zum Ausstieg direkt am Grenzstein. Hinter der Kante darf der Vorsteiger dann Totmannsicherer für den Nachsteiger spielen im Gehgelände.

Abstieg: in der Südflanke problemlos empor zum Ostgipfel und dann einfach hinab in die Einschartung der Nordschlucht. Nun verschiedene Möglichkeiten des Abstiegs.
a) bei viel Schnee in der Nordschlucht einmal in die Nordschlucht hinunterseilen (neue Abseilstelle mit gelber Reepschnur an zwei Snargs) und dann die Nordschlucht seilfrei hinuntersteigen bis zum BH-Abseilstand oberhalb der Steilwies-Säule.
b)noch etwas hinaufsteigen bis zum Ausstieg des Schottengully und von hier an einzelnem BH-Stand (rechts in Aufstiegsrichtung von der Nordschlucht gesehen) hinunter in den Schottengully abseilen und über ihn zurück zum Wandfuss.
c) queren zum Normalweg und über den "langen Strich" zurück zum Einstieg


Tourenbericht:
(von Tobias Bailer)

Schon öfters haben wir uns zur ersten Breitenbergbahn in Pfronten getroffen um eine der Winterkletterrouten in den Nordwänden des Aggenstein zu klettern. Doch als ich mich heute mit Alban treffe ist etwas anders an diesem Morgen. Ich bin etwas angespannter als sonst, der Rucksack schwerer, das Material mehr und es liegt schlichtweg der Duft von Neulandsuche in der Luft. Trotz intensiver Fotoauswertung war natürlich nicht restlos klar was uns an Schwierigkeiten erwarten wird, ob sich die geplante Linie überhaupt ausgeht oder man vielleicht doch was Entscheidendes übersehen hat. Ganz bewusst sind wir ohne weitere Erkundungen oder Vorarbeiten und vor allem ohne Bohrmaschine, nur mit ca. 20 Normalhaken, etwas „Frozen grass equipment“ und diversen Cams eingestiegen um durchzusteigen.

Als ich Anfang Dezember den Isidor-Hacker-Gedenkweg geklettert habe ist mir eine deutliche, markante Rampe im zentralen Wandbereich links des Isidor-Hacker-Gedenkweg ins Auge gestochen und die Grundidee für diese Erstbegehung war geboren, denn diese Rampe durchzieht elegant eine abweisende, steil Felsbarriere. Der Teil darunter ab der Abzweigung war einsehbar und sah gut kletterbar aus. Der ganze Teil darüber wurde anhand von Wandbildern eruiert. Für mich war klar das ich diese Linie zusammen mit Alban angehen will, zumal ich von ihm für solche Touren sehr viel gelernt habe, mit ihm meine ersten Schritte im Allgäuer Mixed-, Eis und Steilgrasgelände zwischen Rubihorn und Aggenstein getätigt habe und er sozusagen mein Lehrmeister in diesem Gelände war. Umso schöner war es dann, dass alles super geklappt hat, die Linie voll aufging und mit lediglich 8 belassenen Normalhaken der Ausstieg erreicht wurde.

   

Der Zustieg mit der Breitenbergbahn hat zwar den Vorteil von sehr wenigen Zustiegshöhenmeter dafür den Nachteil eines späten Einstieges in die Routen nicht vor 10:00 - 10:30 Uhr je nach Pünktlichkeit der ersten Bahn. Insbesondere im Hochwinter ist damit nüchtern betrachtet einfach schon 1/3 des Tageslichtes vorbei. Dennoch fahren wir heute mal wieder mit der Bahn hoch und wenig später ist der Einstieg erreicht.

   
    das Objekt der Begierde

Details zum Routenverlauf siehe Tourenbeschreibung. Die ersten drei Seillängen bis zum geplanten Abzweig vom Isidor-Hacker-Gedenkweg sind uns beiden gut bekannt und liegen bald hinter uns. Alban war schon zweimal hier und bei mir ist der Isidor-Hacker-Gedenkweg gerade mal gut einen Monat her. Die ersten beiden Seillängen fasse ich wieder zusammen und beziehe Stand wie letztes Mal in der Gufel etwas zwei Meter unter dem eigentlichen Stand, welcher aufgrund der immer noch extrem geringen Schneelage in der Luft baumelt.

    Einstiegsbereich
    die 1. SL des Isidor-Hacker-Gedenkweg
    der eigentliche Stand nach der 2. SL ist bei geringer Schneelage fast nicht erreichbar
    3. SL - Alban startet in die Eisseillänge
   
    die tolle Eisseillänge
    Stand am Ende des Eisfalls

Am Ende des Eisfalls verlassen wir den Isidor-Hacker-Gedenkweg nach links und starten hinein ins unbekannte Terrain. Wer den Isidor-Hacker-Gedenkweg weiter klettern will steigt vom Ende des Eisfalls noch 10 m gerade aus weiter bis zu einem Felsstand. Ich starte also nach links zur langen Querung. Die geringe Schneelage bringt sehr glatte unangenehme Platen zu Tage und die Kletterei fühlt sich an wie auf rohen Eiern. Die Schwierigkeiten dieser ca. 45 m langen Linksquergangs dürften sehr verhältnisabhängig sein und die Länge ist schwer absicherbar. Der Stand nach der 4. Seillänge wurde an zwei Normalhaken bezogen. Diese zwei Standhaken wurden belassen und mit roter Markierungsschlinge verbunden.

    4. SL - am Beginn des Linksquergang
    4. SL - Blick zurück
    4. SL - unterwegs im Linksquergang
    4. SL - unterwegs im Linksquergang
    4. SL - Blick zurück
    4. SL - die letzten Meter zum Stand hoch
    am Stand nach der 4.SL
    der belassene Stand nach der 4. SL

Mit der 5. SL beginnt dann endgültig das „Walking on frozen grass“ und das Reich des teils extremen Steilgras wird erreicht. Bei guten Bedingungen wenn die Graspolster solide gefroren sind wird der in solchem Gelände erfahrene Alpinist aus dem Jubeln nicht mehr herauskommen. Im mittleren Teil der markanten Rampe zudem auch schön luftig und ausgesetzt. Einziger Wehmutstropfen sind die spärlichen Absicherungsmöglichkeiten. Am der Ende Stand in einer Art kleiner Gufel. Zwei Standhaken wurden belassen.

    5. SL - Alban unterwegs im “Steep grass”
   
    5. SL - am Beginn der Rampe
    5.SL - unterwegs auf der Rampe
    Alban am Stand nach der 5. SL
    Blick vom Stand
    Teile der Rampe
    Alban am Stand nach der 5. SL

Mit der 6. SL folgt die Schlüsselseillänge der Tour. Schon bei der Fotoauswertung im Vorfeld zeigte sich das ein Felsriegel vor dem endgültigen erreichen des oberen leichteren Wandteils interessant werden könnte. Dieser Felsriegel bietet eine logische Schwachstelle in Form einer etwas geneigteren Platte. Diese Platte, eine Art Felsrampe, muss aber wieder über steilste Grasnarben (ca. 80°) angeklettert werden. Als ich vor den steilen Grasnarben stehe und die plattige Felsrampe sehe bin ich zwar froh dass der Weiterweg möglich ist, gleichzeitig stehe ich aber auch 10 m ungesichert über dem Standplatz im Steilgras. Ein halbwegs solider Snarg und los geht es ins 80° Gelände. Nach einigen Metern ist der Beginn Platte erreicht und ich bringe einen Normalhaken sowie einen guten Cam unter. Von diesem Felshaken weg muss die dankbar zu kletternde Schlüsselpassage (M5, 4 m) obligat geklettert werden. Piazen an schönen Untergriffen ist hier angesagt. Danach befindet sich rechterhand wieder ein Normalhaken mit Schlinge. Über gemäßigtes Fels-Gras-Gelände wird der gut sichtbare große Baum erreicht. Hier Standplatz und Wandbuch.

    vom Stand leicht ausgesetzt und abdrängend nach links
    Die Schlüsselpassage ist überwunden
    Rückblick auf die vier schweren Meter
    Alban am Piazen
    Alban am Ende der Platte
    Blick zum großen Baum (Standplatz)
   
    Standplatz und Wandbuch am Baum
   
    Wandbuch - “Walking on frozen grass”
    Wandbuch - “Walking on frozen grass”

Ab dem Wandbuch ist der obere leichtere Wandteil erreicht und es folgt überwiegend genüssliche Graskletterei mit einzelnen Felspassagen. Aufgrund des leichteren Geländes und idealen Verhältnissen klettern wir die restlichen Meter (ca. 3 Seillängen wenn klassisch gesichert wird) simultan am laufenden Seil bis zum Ausstieg. Genuss pur...
Die von uns gewählte Ausstiegsrampe stellt die nächste logische Ausstiegsmöglichkeit links der „Rohwedder-Mayr-Ausstiegsvariante“ des Isidor-Hacker-Gedenkweg dar und bietet anregende Fels-Gras-Kletterei mit kurzer plattiger Passage. Direkt am Ausstieg befindet sich ein Grenzstein der Grenze zwischen Deutschland und Österreich.

    oberer Wandteil
    Alban unterwegs im oberen Wandteil
    Alban auf unserer Ausstiegsrampe
    die Gratkante und somit der Ausstieg ist erreicht
    am Ausstieg…
    die Ausstiegsrampe
    Normalhaken mit Markierungsschlinge auf der Rampe
    die Ausstiegsrampe
    die Ausstiegsrampe
    Grenzstein am Ausstieg.
    Alban hinter der Gratkante
    Blick nach Süden zur Bad Kissinger Hütte und ins Tannheimer Tal
    Gehrenspitze, Köllenspitze, Gimpel und Rot Flüh (v.l.n.r.)
   

Über die Südflanke problemlos empor zum Aggenstein Ostgipfel. Abstieg über eine der drei in der Tourenbeschreibung aufgeführten Varianten.

    Rückblick in die Wand hinab
    Blick zum Aggenstein Hauptgipfel

Wir wählen Variante b und seilen über das Schottengully ab. Auf dem Weg zum Ausstieg des Schottengullys kommt man auch am Beginn der Nordschlucht (Variante a) vorbei und wir sponsern noch zwei Snargs und bauen eine solide neue Abseilstelle. Die zwei Snargs sind mit gelber Reepschnur markiert und zum Abseilen eingerichtet. Somit dürften die noch abenteuerlicheren Abseilfahrten hinab in die Nordschlucht an lediglich ins Gras geschlagenen Normalhaken beendet und nicht mehr nötig sein. Die neue Abseilstelle befindet sich (siehe Bild mit Pfeil) nicht direkt am tiefsten Punkt sondern eine Einbuchtung weiter östlich, denn am tiefsten Punkt hat es oft eine große Wechte die das Abseilen erschwert oder gar unmöglich macht.

    neue Abseilstelle in die Nordschlucht
    neue Abseilstelle in die Nordschlucht

Das Abseilen in die Nordschlucht macht aber erst Sinn wenn dort genügend Schnee liegt um nach dem Abseilen einfach im Schnee durch das Felstor bis zum Abbruch oberhalb der Steilwiessäule absteigen zu können. Bei geringer Schneelage, wie bei uns, kommt im Bereich des Felstores in der Nordschlucht unangenehmes Felsgelände zu Tage welches dann abgeklettert werden müsste. So ziehen wir es vor wieder ein paar Meter bis zum Ausstieg des Schottengullys aufzusteigen und seilen über diese Tour ab. Diese Variante erfordert natürlich zwingend das Auffinden des Ausstiegsbohrhaken was je nach Schneelage auch problematisch sein kann. Mit dem letzten Tageslicht sind wir wieder am Wandfuß und das Depot am Einstieg ist bald erreicht. Zu Fuß geht es über die wegen Schneemangel nicht wirklich vorhandene Skipiste zurück nach Pfronten.

    Abendstimmung über den Allgäuer Alpen
       
   
    mit dem letzten Tageslicht wieder am Wandfuß
   


Viele Grüße
Albanund Tobias


RE: Aggenstein - „Walking on frozen grass“ (M5, Eis 70°, Gras 80°, 380 m) 03.01.14 - dizzydave - 25.02.2018

Haben die Tour gestern (24.02.18) gemacht - allerdings bei ganz anderen Verhältnissen. auch cool. Die beschriebene SSL war auch bei uns zach, wir sind aber deutlich links unterwegs gewesen, kamen etwa 10m links unterhalb des Buch-Baums raus - die schlechte "Sicht" aufs Gras unterm Schnee, dafür ein Felsriegel unter meterhohem Schnee...hat alles seine Vorteile! Ausser dem stand nach der Rampe keinen Haken gefunden, selbst 2 versenkt und belassen (mitten in der Rampe und bei Felskopf ca. 40m oberhalb des Baum - als Stand...Abstieg bei gutem Schnee über langen Strich recht zügig - grad mal 1h (Abseil-Haken in die NO-Schlucht unter Schnee)
ps.: noch genug schnaps für die eine oder andere begehung...
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ps.: danke an den Beitenbergbahnler, der uns den Aggenstein2 Lift hat fahren lassen - der Sessel stand...