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Hochvogel (2592m), von Hinterhornbach / Allgäu 18.04.10 - Druckversion

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Hochvogel (2592m), von Hinterhornbach / Allgäu 18.04.10 - Tobias - 20.04.2010

Wird der Hochvogel, als einer der großen Allgäu-Gipfel, im Sommer tausendfach bestiegen, ist es im Winter verhältnismäßig sehr ruhig. Von vielen Allgäuer Gipfel sticht einem der Hochvogel ins Auge. Im Winter geht es entweder vom Prinz-Luitpoldhaus oder von Hinterhornbach über das Jochbach-und Weittal hinauf in die Kalt-Winkel-Scharte (2283 m) und über den normalen Anstieg zum Gipfel. Durch die südseitige Ausrichtung des Weittals kann man auch im Hochwinter manchmal schon firnige Verhältnisse vorfinden. Wer, wie wir, etwas später im Jahr von Hinterhornbach aufsteigt hat es mit einer klassischen Frühjahrs Ski-(am Rucksack)-tour zu tun. Eine lange Tragepassage waren uns klar, aber das es 750 Höhenmeter wurden nicht unbedingt.

    Hochvogel, gesehen vom Nebelhorn am 16.12.09

Um 05:30 ging es in Hinterhornbach an der Gufelbrücke (1146 m) über den Jochbach los. Für den Weg durchs Jochbachtal empfiehlt sich der Weg vorbei am Bretterhof auf der linken Talsseite (im Aufstiegssinn, Bezeichungen lt. AV-Karte 2/2 Allgäuer Alpen Ost). Am besten gleich zu Beginn des großen Geröllfeld welches vom dem Weittal herab kommt nach rechts abbiegen und am Rand des Geröllfeld aufsteigen.

    Geröllfeld zu Beginn des Weittals

Erst weiter oben gibt es dann rechts des Geröllfeldes einen kleinen Pfad (Pünktchen auf der AV-Karte). Durch latschendurchsetztes, moränenartiges Gelände höher. Immer wieder verliert sich der Pfad kurzzeitig im Gelände. Ca. bei P.1544m stiegen wir in die ganz rechte enge Rinne (bis 40°), da sie durch den Schnee den angenehmsten Aufstieg versprach, bis sie sich oben wieder weitet. In der Rinne mussten 2-3 kleine Felsaufschwünge überwunden werden und der Schnee war leider nicht immer richtig tragfähig.

    rechte Aufstiegsrinne
    in der Rinne
    kleine Felsaufschwünge in der Rinne
    die Rinne wird weiter

Vom Ende der engen Rinne linkshaltend erreichten wir über 2 weitere Rippen (Schrofen/Latschen) endlich freies Skigelände und stiegen bei ca. 1900m auf die Ski um. Inzwischen war dir Schneedecke hart gefroren und mit Harscheisen ging es zügig weiter. Leider nur von kurzer Dauer.

    endlich Skigelände...
    ...wenn, auch nur kurz

Ein größerer sperrender Felsriegel vor der Kalt-Winkel-Scharte wird durch eine steilere Rinne auf der rechten Seite überwunden. Hart, uneben und steil (bis 45°)...also Ski wieder an den Rucksack bis zum Skidepot in der Kalt-Winkel-Scharte (2283 m).

    sperrender Riegel vor der Kalt-Winkel-Scharte
   
    kurz vor der Kalt-Winkel-Scharte

Auf den weiteren 300 Hm über den Normalweg bis zum Gipfel mussten wir zum Glück wenige spuren und kamen auf dem meist perfekt tragenden Schnee flott voran und standen gegen kurz nach 9:00Uhr auf dem Gipfel des Hochvogel (2592 m). Steigeisen waren natürlich im Rucksack aber für den Aufstieg nicht nötig. Vom morgens noch gut vorhergesagten Wetter war nicht viel zusehen. Es war total trüb, grau, schwarz (ist das etwa die Isländer Vulkanaschenwolke???, die Europa derzeit zeigt wer das Sagen hat) und begann sogar leicht zu schneien.

    Gipfelaufstieg
    Max und die Hochvogel-Westschulter
    Auf einem Band wird die Westschulter umgangen
    Gipfelaufstieg
    wieder zurück am Skidepot

Wenig später waren wir wieder unten am Skidepot. Aufs auffirnen brauchten wir bei der Suppe nicht warten. Die Rinne war natürlich immer noch sehr hart, ruppig und steil.

    Rinne unterhalb der Scharte
    steile Rinne unterhalb der Scharte

Für die weitere Abfahrt entscheiden wir uns gegen die Aufstiegsrinne und fuhren im zentralen Teils des Weitals über traumhafte Hänge ab. Ein großer Felsriegel kann nicht mit Ski überwunden werden, so stiegen wir durch steiles Schrofengelände und Latschengürtel zum nächsten Schneefeld ab.

    steilere Schrofenpassage
    der Schrofen und Latschengürtel

Das Fahrvergnügen dauerte leider nicht allzu lange, denn nun war es endgültig vorbei mit der weißen Pracht und so stolperten wir durchs Bachbett und übers Geröllfeld mit Ski am Rucksack wieder hinunter ins Jochbachtal.

    weit unten das Jochbachtal

Inzwischen hatte es schon zu regnen begonnen und es wurde immer schlimmer. Der im Abstiegssinn linke Weg hinaus aus dem Jochbachtal hat mehr Auf-und Ab und ist insgesamt unwegsammer wie der rechte Weg. Klatsch nass durch den starken Dauerregen kamen wir wieder am Auto in Hinterhornbach an, insgesamt 6h15min nach Aufbruch.

Viele Grüße
Max, Andi und Tobias