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03.Mai 09 - "Ortler" von Trafoi - Zwerggäuer - 04.05.2009 Ich war bisher 2 Mal am Ortler, einmal als Jüngling über den Normalweg, einmal in der "Sturm und Drang Phase" Als Gewalttour von Sulden durch die Nordwand und bei winterlichen Verhältnissen in einem Rutsch Normalweg wieder runter, aber die schönste Ortlerbesteigung war diesen Mai. Die Skitour wird mit den schwersten der Ostalpen geführt, nicht die max. Steilheit der Abfahrten sondern vielmehr die Gesamtheit des Unternehmens sind dafür ausschlaggebend. Neben den objektiven Gefahren sind auch die 2300mH von 3 Brunnen zu berücksichtigen. Nun aber von Anfang an. Ursprünglich wollt ich mit Kerstin auf den Tödi oder Palü da aber alle Hütten ausgebucht waren, zauberte ich meine Traumskitour aus dem Hut. So ganz wusste Kerstin noch nicht was auf sie zu kommt, aber abschätzen konnte sie es schon . Von 3 Brunnen musste man nur ein paar mal kurz die Ski tragen wenn man nicht so zimperlich ist....Skitour ist es wenn man Ski an hat, nicht wenn es Schnee hat. An der urigen Berglhütte empfängt uns schon Johan, ein sehr freundlicher und extrem kompetenter Hüttenwirt. Nach leckerem Nachtessen geht's ins Bett wir 12 Hüttenbewohner die morgen auf den Ortler wollen werden schon bald wieder Frühstücken, da die Tage schon früh beginnen und es warm angesagt ist. Morgens die Querung von der Bergler-Hütte zu dem ersten Hang der in das Becken unter dem Bärloch führt. Nun wird es auch hell und man sieht die gewaltige Szenerie dieser Skitour. Schnell geht es hoch bis in das Becken, wir sind als letztes gestartet, so kann Kerstin ganz streßfrei ihr Tempo gehen, Zeit haben wir ja genug. Bald sieht man in die Trafoier Eisrinne, heute eher eine Schneerinne, danke an die Spurmeister fürs wühlen, die 1m Neuschnee haben sich bereits gesetzt. Nach einem kurzen Verrenner geht es nun richtig von der Scharte nach der Rinne rechts unter dem Felsriegel auf dem das Lombarti-Biwak steht unter den nächsten Bruch. Und über einen steilen Hang zum Biwak hoch. Hier Rasten wir erstmal, wir haben keine Eile, da wir sehr gut im Zeitplan liegen. Das nachfolgende Eiswändchen ist sehr gut Eingeschneit, so brauchen wir nicht mal die Ski abzuschnallen. Weiter zum Gipfelhang, jetzt ist es nicht mehr weit. Kerstin spürt mittlerweile die Höhe aber sie beißt tapfer. Viertel vor Zwölf erreichen wir den Gipfel. Herrliche Weitsicht einigermaßen windstill und schön sonnig ist es. Zudem eine überschaubare Anzahl an Menschen hier oben. Nach einer Rast rüsten wir zur Abfahrt, wie wir schon beim Aufstieg freudig bemerkt haben sollten sich min. 1000mH Pulverschnee ausgehen. Danach sieht man mal. Tatsache, der Pulver fährt sich gar Traumhaft. Manchmal hat er einen dünnen Deckel das ist aber nicht weiter schlimm. Meistens staub es einfach. Selbst wo kleine Schneerutsche die Abfahrtslinie verlegen ist es weich. Ein Hochgenuß! In dem Becken unter der Trafoier wechselt die schneebeschaffenheit mit einem kurzen Harsch-Intermezzo zu Butterfirn. Nun werden die weiten Hänge zur Hütte noch hinunter gecarvt. Den Lahnfeldern kann man gut ausweichen. Nur mich haut es einmal brachial auf die Fresse als mir an einem Eisklotz die Bindung auf schnalzt. Von der Hütte geht es dann sehr zügig eine Lawinenbahn hinunter, so dass man in 20min am Auto steht. Im Nachhinein eine ganz gewaltige Skitour auf den König der Ostalpen, landschaftlich und skifahrtechnisch ein Hochgenuss. Bei diesen Verhältnissen meine schönste Ortlerbesteigung und meine schönste Skitour bisher. __________________________________________________ _________ Facts: Tour: Ortler Skitour Höhenunterschied: 2300mH Stützpunkt: Berglerhütte 2188m Abfahrt bis über 40° meist aber 25° - 35° |