Uganda: Tipps rund ums Bergsteigen im Ruwenzorigebirge - Druckversion +- Rocksports Forum (https://forum.rocksports.de) +-- Forum: Übersicht (https://forum.rocksports.de/forumdisplay.php?fid=3) +--- Forum: Expeditionen und Abenteuerreisen (https://forum.rocksports.de/forumdisplay.php?fid=7) +---- Forum: Afrika (https://forum.rocksports.de/forumdisplay.php?fid=64) +---- Thema: Uganda: Tipps rund ums Bergsteigen im Ruwenzorigebirge (/showthread.php?tid=182) |
Uganda: Tipps rund ums Bergsteigen im Ruwenzorigebirge - Andi+Lena - 27.10.2008 Organisation – Anreise Touren ins Ruwenzorigebirge müssen zentral über den RMS (Ruwenzori Mountain Service) organisiert werden. Aktuelle Preise findet man auf der Homepage: http://www.traveluganda.co.ug/rwenzorimountaineeringservices/ . Im Preis enthalten ist der Guide, die Träger und alle möglichen Gebühren. Optional kann ein Koch, Verpflegung für die Tage und die Anfahrt von Kasese zum Ausgangsort Nyakalengija organisiert werden (auf jeden Fall lohnenswert). Die Anfahrt per Jeep von Kampala nach Kasese kann ebenfalls organisiert werden, schlägt aber mit mehreren hundert Euro zu buche. Empfehlenswert ist daher die Anreise mit dem öffentlichen Bus des Busunternehmens Kalita. Die Busse fahren täglich am Morgen von Kampala über Fort Portal nach Kasese (ca. 7 h). Kalita besitzt einen eigenen kleinen Busbahnhof zwischen Nakasero Stadium und New Taxi Park. Dies hat den Vorteil, dass man mit seinem Gepäck nicht im üblichen Gewusel des großen Busbahnhofs untergeht. Der Preis beträgt ca. 6 Euro. In Kasese ist die Übernachtung und das Essen im White House Hotel empfehlenswert (einfaches, aber sauberes Hotel, in dem überwiegend Einheimische übernachten). Der Bus von Kalita hält direkt gegenüber. Ausrüstung Zum Durchqueren der Sümpfe haben wir unsere Steigeisenfesten Schuhe und Gamaschen getragen. Wir haben damit insgesamt gute Erfahrungen gemacht: Vorteil: Warme Füße bei Sumpfetappen, fester Halt im Schuh, gute Profilsohle; Kleiner Nachteil: feuchte Schuhe trocknen nicht mehr komplett und gefrieren über Nacht an der Elena-Hut (evtl. feuchte Schuh mit in den Schlafsack nehmen). Als Alternative kann man mit Gummistiefeln gehen und die Steigeisenfesten Schuhe nur am Gipfeltag tragen. Ein fester Halt im Schuh und ein gutes Profil sind jedoch empfehlenswert, da der Weg überwiegend steil und sehr rutschig ist. Es empfiehlt sich bei allen Etappen eine Gore-Hose zu tragen (Regen und Sümpfe kommen häufig und teilweise unerwartet). Es sollte darauf geachtet werden einen Satz Kleidung trocken zu halten. Feuchte Kleidung trocknet bei regnerischem Wetter aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht. Als Schlafsack empfiehlt sich ein Kunstfaserschlafsack mit Temperaturbereich bis ca -5 °C. Der Marmot Pounder Plus stellt nach eigener Erfahrung einen guten Kompromiss zwischen Wärmeleistung und Gewicht dar. Pickel können gegen geringe Gebühr beim RMS geliehen werden und erfüllen ihren Zweck. Die restliche Ausrüstung sollte aus eigenem Interesse mitgebracht werden. Alle Ausrüstungsgegenstände sollten in Plastik- bzw. Packsäcken wasserdicht verpackt sein. Akklimatisation Zur besseren Akklimatisation und Vorbeugung vor Höhenkrankheit sollte auf der Bujuku-Hut ein Rasttag eingelegt werden. Dies dient nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern auch der Sicherheit des ganzen Teams. Die Einheimischen sind im Schnitt 4 bis 6 mal pro Jahr im Gebirge unterwegs. Ansonsten leben sie in Nyakalengija auf lediglich 1646m. Sie müssen sich daher genauso akklimatisieren wie wir. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Todesfälle aufgrund zu schnellen Aufstiegs bzw. zu spätem Abstieg. Falls noch Kilos im Fluggepäck übrig sind,… …kann man überlegen, ob man noch aussortierte Jacken, Überhosen, Handschuhe oder andere warme Kleidung hat. Den Einheimischen fehlt nicht nur das Geld, um sich adäquate Ausrüstung zu kaufen, sondern sie ist in Uganda schlichtweg nicht erhältlich. Die Einheimischen beziehen ihre Ausrüstung lediglich von dem, was ihnen die Bergsteiger mitbringen bzw. dort lassen. Der Bedarf vor Ort ist groß und man macht mit einer kleinen Sachspende eine große Freude! Anschließender Besuch im Queen Elizabeth Nationalpark Im Anschluss ans Bergsteigen empfiehlt sich ein 2-3 tägiger Besuch im nahe gelegenen QENP. Dieser lässt sich einfach und kostengünstig beim RMS in Kasese organisieren. Fahrer für 3 Tage, Jeep, Game Drives, Bootsfahrt, Eintritt, Schimpansentrekking: 300 000 Ush pro Person – ca. 120 Euro. Hinzu kommen noch Essen und Übernachtung. Eine preisgünstige Übernachtungsmöglichkeit, die einen von den ausgebuchten Lodges unabhängig macht und ein besonderes Erlebnis verspricht, ist das Zelten im eigenen Zelt auf dem Zeltplatz in Mweya. Preis: 4 Euro pro Person, einfache sanitäre Einrichtungen. Die Zeltplätze in Ugandas Nationalparks sind nicht umzäunt. Nächtliche Besuche von Uganda-Kobs, Warzenschweinen und Hippos sind häufig – es soll aber noch keine ernsthaften Zwischenfälle gegeben haben. |