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Normale Version: Täuberspitze und Elmer Muttekopf Nordrinne „Lange Gonde“ / Lechtaler Alpen 20.02.16
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Letzten Samstag 20.02.16 vor einem weiteren, für die Mittagszeit angekündigten, markanten Wetterumschwung in diesem Winter ging es noch schnell ins Lechtal an die Täuberspitze und den Elmer Muttekopf in der Nähe von Namlos. Beide Gipfel sind für sich schon tolle Touren mit idealem Skigelände. Die Kombination von beiden, nahe aneinander gelegen Zielen, erweitert das Vergnügen noch und man kommt auf ca. 1600 Hm. Relativ spontan ist uns im Aufstieg noch die Nordflanke des Elmer Muttekopf ins Auge gestochen mit einer tollen Steilrinne durch felsdurchsetztes Gelände. Zunächst wollten wir es uns einfach mal anschauen, doch am Ende sind wir dann auch runter gefahren. Super war es und mit maximal 45° (wenige Stellen) nicht so steil wie zunächst vermutet…

Von dieser Rinne habe ich noch nie was gehört, gesehen oder gelesen. In der AV-Karte wird das Gelände unterhalb der Elmer Muttekopf Nordflanke als „Lange Gonde“ benannt. So habe ich diese Nordrinne nun hier im Bericht auch mal als „Lange Gonde“ getauft.

[attachment=11983] morgendlicher Aufstieg durchs Schafkar. Der Rote Pfeil markiert eine der Einfahrtsmöglichkeiten in die „Lange Gonde“
[attachment=11984] morgendlicher Aufstieg durchs Schafkar.

Von der Straße (1156 m) zwischen Stanzach und Namlos geht es zunächst mal hinein ins tolle nordseitige Schafkar. Weiter oben auf ca. 1900 m Höhe, bei einem markanten breiten Geländeabsatz, muss man sich entscheiden. Links zur Täuberspitze oder rechts zum Elmer Muttekopf. Wir gehen zunächst nach links und über den markanten, steilen Megawesthang zum Skidepot an der Täuberspitze. Der Gipfel (2298 m) wird über leichtes Schrofen und Schuttgelände am „Südgrätchen“ erreicht. Der Wetterumschwung ist förmlich zu riechen, bzw. mindestens zu fühlen. Der Sturm ist enorm und die Sicht immer diffuser.

[attachment=11985] der riesige Westhang an der Täuberspitze
[attachment=11986] kurz vor dem Skidepot an der Täuberspitze
[attachment=11987] Gipfelanstieg zu Fuß
[attachment=11988] Abfahrt von der Täuberspitze

Wieder zurück am Geländeabsatz auf ca. 1900 m angekommen, legen wir die Felle wieder an und steigen auf den Elmer Muttekopf (2350 m). Der steiler werdende Bereich unterm Gipfel ist Süd-Südostseitig ausgerichtet, schon verfirnt und hart. Der Sturm im Gipfelbereich wird immer stärker. Anstatt Harscheisen auszupacken nehmen wir die Ski an der Steilstufe unterm Gipfelplateau kurz in die Hand.

[attachment=11989] Aufstieg zum Elmer Muttekopf
[attachment=11990] Aufstieg zum Elmer Muttekopf
[attachment=11991] Steilstufe unterm Gipfelplateau

Von einem breiten Absatz im Muttekopf Ostrücken, etwas unterhalb der oben beschriebenen Steilstufe unterm Gipfelplateau ließ sich die Nordflanke mit der, von oben offensichtlichen, Nordrinne „Lange Gonde“ gut einsehen und wir entscheiden uns reinzufahren. Es lag gut gesetzter, tiefer Pulverschnee und wir hatten ein gutes Gefühl. Im Mittelteil der Rinne ist es am steilsten mit wenigen stellen max. 45°. Ansonsten überwiegend etwas mehr wie 40°, an der Einfahrt ca. 35°. Alle Angaben zur Steilheit stellen Schätzungen und keine Messungen dar. Insbesondere die 45° Stellen waren Geländeabsätze und somit stark Schneehöhenabhängig.

[attachment=11992] Elmer Muttekopf – Nordrinne “Lange Gonde”
[attachment=11993] Einfahrt in die Nordrinne “Lange Gonde”
[attachment=11994] Nordrinne “Lange Gonde”
[attachment=11995] Nordrinne “Lange Gonde”

Unterhalb der felsdurchsetzten Nordflanke des Elmer Muttekopf wartet dann mit 30°-35° ideales weitläufiges und wie schon in der Nordrinne völlig unverspurtes Skigelände mit bestem Pulverschnee. Weiter unten kommt man dann wieder ins Schafkar und der Kreis schließt sich.

[attachment=11996] Ideales Skigelände unterhalb der Nordflanke des Elmer Muttekopf
[attachment=11997] Ideales Skigelände unterhalb der Nordflanke des Elmer Muttekopf



Skitourenführer:
Skitourenführer Lechtaler Alpen
Panico
Dieter Elsner


Karten:
AV Karte 3/4
Lechtaler Alpen
1:25000


Viele Grüße
Michael, Manne, Jürgen und Tobias