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Normale Version: Bolivien: Bergsteigen im Condorirital (August 2006)
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Basislager Condorirital ca. 4600m
Wir haben uns nach dem Zongotal dazu entschlossen ins Condoriri-Tal zu fahren. Hier gibt es 13 5000er die auf verschiedenen Routen zwischen ganz leicht und extrem schwer auf eine Besteigung warten. Den Schlechtwettereinbruch haben wir noch in La Paz abgewartet und sind dann zur angekündigten Wetterbesserung gestartet. Mit unserem Fahrer sind wir ca. 2 Stunden in den Ausgangsort Tuni gefahren. Dort haben wir unser Gepäck auf Esel verladen, um anschließend ins Basislager aufzusteigen (ca. 2,5 Std.). Auf dem Weg ins Basislager hat es dann zugezogen und auch gegraupelt. Das Basislager liegt auf etwa 4600m an einem See. Es wird von einer Familie betrieben, die dort vor Ort lebt. Sie haben Toiletten und Wasserversorgung eingerichtet und schauen ein wenig nach dem Rechten. Die Übernachtung kostet 1 € pro Person.


[Bild: 69_bolivien268b_1.jpg]

Blick über das Basislager im Condorirital

Tarija ca. 5350m, PD-
Eigentlich wollten wir am nächsten Tag gleich voll loslegen, aber die 20cm Neuschnee haben unsere Pläne erstmal gebremst. Wir sind dann nach Wetterbesserung gegen 8 Uhr mit unseren Zeltnachbarn los (alle anderen Seilschaften sind im Lager geblieben).
Dass bei einem so späten Start nicht mehr so viel drin ist, war klar, aber auf den 5350m hohen unschwierigen Tarjia hat es doch noch gereicht.
Vom Basislager folgt man einem Pfad weiter ins Tal hinein bis zum Gletscher, auf diesem weiter zum Gipfel.
Zum Pequeño Alpamayo konnten wir leider nicht mehr weitergehen, da, sich das Wetter schon wieder zunehmend verschlechtert hat.


[Bild: 69_bolivien205_1.jpg]

Neuschnee am nächsten Morgen


[Bild: 69_bolivien211_1.jpg]

Aufstieg richtung Tarija

Pyramide Blanca (Südwestwand) ca. 5330m, D-
Während dem Abstieg vom Tarjia hatten wir kurzfristig einen guten Einblick in die Südwestwand der Pyramide Blanca. Als wir am Abend unsere Einblicke und Fotos mit dem 10 Jahre Führer verglichen haben, haben wir festgestellt, dass die direkte Route nicht mehr möglich ist (kein Eis mehr). Wir haben uns dann trotzdem entschlossen einen Versuch zu starten und dort zu klettern wo Eis ist. Vom Basislager sind wir zuerst Richtung Tarija aufgestiegen, um dann im unteren Teil des Gletschers unter die gut sichtbare Südwestwand zu queren. Vom Einstieg bis zum Gipfelgrat hatten wir überwiegend 50-60 Grad steiles Eis (zur Hälfte Blankeis mit Pulverschneeauflage zur anderen Hälfte harter Firn). In Wandmitte beim Queren vom einen ins andere Eisfeld mussten wir eine ca. 2m hohe, vertikal verlaufende, leicht überhängende Eiswechte überklettern. Auf dem Grat konnte man problemlos zum Gipfel aufsteigen (Schneegestapfe, Firn, Eis, bis 50 Grad).
Der Abstieg erfolgte durch das bis zu 40 Grad steile Spaltenlabyrinth (Normalweg).


[Bild: 69_bolivien231aa_1.jpg]

Pyramide Blanca


[Bild: 69_bolivien231bea_1.jpg]

Routenverlauf durch die Südwestwand


[Bild: 69_bolivien245_1.jpg]

Firnflanke im oberen Teil der Wand


[Bild: 69_bolivien249_1.jpg]

Ausstieg auf den Grat

Pequeño Alpamayo ca. 5450m, AD
Nach einem verdienten Ruhetag haben wir dann noch den Pequeño Alpamayo bestiegen. Zuerst mussten wir wieder den Tarija besteigen, um vom Gipfel ca. 80 Hm auf der anderen Seite abzuklettern (Fels bis Grad 2). Ab hier beginnt dann der Grat auf die formschöne Pyramide. Diesem folgend erreicht man den Gipfel (ca. 250 Hm). Der Grat besitzt zwei Steilstufen (ca. 70 m bis 55 Grad). Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.


[Bild: 69_bolivien252bea_1.jpg]

Routenverlauf auf den Pequeño Alpamayo


[Bild: 69_bolivien315_1.jpg]

60m Abstieg im Fels


[Bild: 69_bolivien279_1.jpg]

[Bild: 69_bolivien306c_1.jpg]

Aufstieg am Grat

GPS Koordianten (WGS84)
Basislager: S 16°11’38,9 ; W 68°14’25,5
Pyramide Blanca: S 16°10’43,7 ; W 68°12’59,9
Pequeno Alpamayo: S 16°10’17,7 ; W 68°12’48,9