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Normale Version: Monte Cevedale 3769m – rund um die Zufallhütte - Ortlergebiet
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Michi und Ich hatten schon vor einigen Wochen die Überlegung, das lange erste Mai Wochenende nochmals für eine Skitour zu nützen. Nach suche einer Hütte, am besten ohne langes Skitragen, haben wir mit Hilfe eines Tipps eines Bekannten die „Zufallhütte“ herausgesucht. Sie liegt im Martelltal im Ortlergebiet auf 2265m.
Die Wetterprognose war dann auch noch passend, gerade kam ein neues Hoch herein. Nach neuen Schneefällen senkte sich die Lawinenwarnstufe auch wieder langsam und somit stand nichts für ein schönes Ski-Tour Abschluss Wochenende entgegen!

1. Tag – Hüttenaufstieg und Köllkuppe 3326m
Startpunkt ist der Parkplatz am Ende der öffentlichen Fahrstraße im Martelltal etwas bei 2050m. Man sieht vom Startpunkt die Hütte. Die Zugstiegzeit zur Hütte ist mit ¾ angegeben, die wir locker unterboten.

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beim Aufstieg zur Zufallhütte

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Ankunft auf der Zufallhütte auf 2262m

Wir sind dann noch am gleichen Tag zur Köllkuppe aufgestiegen. Es ging erst Richtung Martellerhütte, die wir dann links liegen gelassen haben. Nun steigt man im Becken des Fürkeleferners weiter auf. Bevor man diesen erreicht geht es scharf links und steil hinauf auf den Hohenferner. Von dort sieht man schon die Köllkuppe. Der weitere Weg zieht sich dann noch richtig über den weitläufigen Gletscher bis man den letzteren etwas steileren Hang der Köllkuppe erreicht. Diese kann man bei guten Verhältnissen mit Ski bestiegen werden. Von dem Gipfel kann man sich einen guten Überblick über das Gebiet machen.
Die Abfahrt war gerade in der oberen Hälfte des Hohenferners ein Pulvergenuss. Wir kamen ziemlich fertig wieder an der Hütte nach diesem langem Tag an – das Radler hatten wir uns richtig verdient.

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Blick vom Hohenferner zur Köllkuppe

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die Abfahrt von der Köllkuppe, in der oberen Hälfte des Hohenferners

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Der Monte Cevedale (links) und die Zufallspitze (rechts)

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Blick zum Dreigestirn, Königspitze – Monte Zebru - Ortler


2.Tag - Aufstieg zum Monte Cevedale 3769m
Nachdem wir am ersten Tag traumhaftes sonniges Wetter hatten, war der Wetterbericht für den Samstag auch nicht schlechter. Es sollten nur hin und da ein paar Wolken von Nord-Tirol hereinkommen.
Der erste Blick zur Zufallspitze zeigte diese aber schon Wolken verhangen. Wir wählten den Aufstieg zum Monte Cevedale über den Zufallferner, denn dieser ist nicht ganz so lang wie der über den Langenferner.
Der Aufstieg erfolgte wie am Vortag gleich bis zum Fürkeleferner. Diesen Anstieg teilten wir mit vielen anderen Gruppen, die meisten aber Richtung Zufallspitze unterwegs waren.
Von dort aus ging es über den flachen Zufallferner hinauf bis zur Einsattelung zwischen hinterer Zufallspitze und Cevedale. Leider war das Wetter nicht mehr ganz so toll. Teilweise hatten wir fast Sicht null und konnten uns nur noch an der vorhanden Aufstieg Spuren orientieren. Besonders am Gipfel Hang zeigte der Sturm seine volle Macht. Dort macht man normalerweise das Skidepot. Durch die guten Schneebedingungen konnten wir aber mit Skier weiter über die Steilstufe auf den Gipfel steigen. Dieser wurde an diesem Tag von vielen Leuten besucht.
Leider war dadurch die versprochene herrliche Aussicht uns versagt und wir machten uns schnell wieder auf zur Abfahrt. Diese war dann teilweise ein richtiger Blindflug, erst auf pulvrigen, dann auf harschigen und später Firn bis Sulz.

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"Ameisen" Ansammlung zum Becken des Fürkeleferners

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Aufstieg über den Zufallferner

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"Null" Sicht beim Aufstieg

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kurze Schönwetter Lücke - Blick zum Gipfel Hang des Cevedale

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geschaftt!

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unsere Aufstieg Tour

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am Abend sah das Wetter wieder gut aus

3.Tag - Aufstieg zum Madritspitz 3265m
Für Sonntag haben wir uns noch die Madritspitz herausgesucht. Eine kleine Tour noch zum Abschluss. Das Wetter zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Wir stiegen vom Butzental auf die Madritspitz auf.
Vom Gipfel hatte man eine Tolle Aussicht auf die umliegenden Gipfel. Abgefahren sind wir direkt ins Madritschtal über schönen Butter-Firn bis zur Hütte, wo wir noch unsere Sachen eingeladen haben und dann die Heimreise angetreten haben.

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Aufstieg zur Madritspitz


Literatur:
ROTHER Skiführer – Vinschgau
Alpenvereinsführer – Ortleralpen
Kartenmaterial:
Tabacco – Ortlergebiet
Internetseite „Zufallhütte“ (mit guten Tourenvorschlägen)

Unsere Verhältnisse:
Durch den Neu-Schnee der vorangehenden Woche mit einem „fiffi“, herrschten sehr gute Bedingungen! Aber die Lawinengefahr mit Einstufung 3, dann 2 war nicht außer Acht zu lassen. Früh morgens war es dann noch gefroren der später schnell oben zu Firn, unten zu Sumpf wurde. Die Gletscher waren gut eingeschneit.

Meine Meinung zu unseren Touren:
Alle unsere Touren waren im ROTHER-Skiführer beschrieben. Die Touren zeichnen sich durch die weite Anstiege und viele Höhenmeter aus. Die Aufstiege sind meist nicht sehr steil, evtl. kurze steilere Aufschwünge.
Der Aufstieg zum Cevedale ist ab dem Skidepot steil und meist schwierig je nach Bedingungen da meist Eisausrüstung benötigt wird. Dabei sollte auch die Lawinengefahr nicht außer acht gelassen werden!
In der Hütte wurden wir bestens versorgt und das Essen und der Wein genossen wir!

Gruß, Frank