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Normale Version: Finale, Capo Noli, I Pilastri, "In Scio Bolesomme"
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Endlich Ostern und 6 Tage frei. Nur, wo ist das Wetter gut? Also das schlaue Internet befragen und wer lange sucht wird auch fündig. In Finale soll das Wetter gar nicht so schlecht sein für die nächsten Tage. Am Donnerstag Abend geht es noch los und um 6:30 Uhr früh am Karfreitag sind wir schon vor Ort. Am Monte Cucco sehen wir am Nachmittag, dass wir nicht die einzigen waren, die auf die Idee kamen Ostern in Finale zu verbringen. Kann man den Leuten ja auch nicht verübeln, da das Wetter zu Hause wirklich eklig kalt ist.

Als Highlight haben wir uns an einem Tag die 400 m Querung „In Scio Bolesomme“ (max 5c/6a) im Sektor I Pilastri direkt am Meer am Capo Noli rausgesucht. Am Vortag hatten wir den Einstieg und die erste Seillänge schon mal ausprobiert und Christian konnte mich überzeugen auch den Rest zu versuchen (ich hasse Querungen!). Nachdem wir ja nicht die großen Frühaufsteher im Urlaub sind befinden sich vor uns schon drei andere Seilschaften die gerade in die Route einsteigen und auch hinter uns kommt noch mal eine Seilschaft. Sie gehören alle zu einer belgischen Gruppe, an den Standplätzen unterhalten wir uns recht gut mit ihnen.

Wir haben unser Auto an der Straßensperre in der Nähe von Varigotti geparkt. Momentan ist ein Streckenabschnitt der Küstenstraße zwischen Varigotti und Capo Noli gesperrt aber man kommt zu Fuß recht bequem an den Einstieg. An einer kleinen Ausbuchtung kann man bequem über eine Route abseilen. Wir starten nach einigem Warten an einem bequemen Band, die Sonne brennt von einem strahlend blauen Himmel über dem Meer, da macht auch das Warten nichts aus. Die ersten Meter sind recht einfach, dann quert Christian ums Eck und ist erst mal den Blicken entschwunden.


[Bild: 24_Christian_in_der_1_Seillnge_2.jpg]

Christian am Beginn der ersten Seillänge

Als ich beim Nachkommen ums Eck sehe muss ich noch mal gut durchatmen, aber da ich ja gestern schon mal rüber gekommen bin weiß ich, dass es zu schaffen ist. Der kniffligste Teil ist eine leicht absteigende Passage um einen Zapfen herum und weiter bis zum Stand. Es ist wirklich alles perfekt abgesichert und wenn man weiß wo die Griffe sind kein großes Problem aber auf den ersten Blick doch erst mal Respekt einflößend. Am Anfang der nächsten Länge steht man mit den Füßen in einer kleinen Quarzader, für die Hände hat man gute Griffe. Leichtere Stellen wechseln sich mit etwas schwereren ab und 10 bis 15 m unter den Füßen donnern die Wellen an die Felsen.


[Bild: 24_Silke_in_der_2_Seillnge_1.jpg]

Silke in der 2. Seillänge

Ab und zu segelt ein Boot vorbei oder man sieht in etwas größerer Entfernung eine Fähre vorbeifahren. In der dritten Seillänge kurz vor dem Stand bringt mich eine abschüssige Platte noch ins Schwitzen, zuerst muss man leicht aufwärts um anschließend leicht absteigend zum Stand zu gelangen. Nun sind allerdings die Hauptschwierigkeiten vorbei und es wird die reinste Genusstour.


[Bild: 24_3_Seillnge_1.jpg]

Der Beginn der 3. Seillänge mit Blick auf die Küste bei Varigotti


[Bild: 24_Blick_bis_zum_Ende_der_Route_1.jpg]

Silke in der 4. Seillänge mit Blick auf die restliche Strecke bis zum Ausstiegspfeiler

In das vom Meer glatt geschliffene aber sehr raue Gestein mischt sich seltsames Konglomerat, das aber überwiegend fest und äußerst griffig ist. In weiteren 3 Seillängen erreichen wir, leider viel zu schnell, das Ende der Route an einem kleinen Pfeiler. Von hier steigen wir unschwierig und in bester Absicherung wieder an die Straße empor hoch. Eine geniale Tour, die man unbedingt mal gemacht haben muss.


[Bild: 24_Ausstieg_ber_dem_tosenden_Meer_1.jpg]

Ausstieg über dem tosenden Meer